"Angebot"

Billig-BMW's für die Regierung

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Mit dem günstigen Angebot "rollt“ BMW die Regierung auf – Minister zögern.

Er ist ein Traum, in diesem Fall in "Metallic-Tief­grün“. Und seit wenigen Wochen fährt Finanzstaatssekretär Andreas Schieder (SPÖ) ihn, den BMW 730d. Wie ÖSTERREICH berichtete, schloss die Bundesbeschaffungsagentur BBG mit BMW einen Vertrag über 150 Fahrzeuge ab. Doch die Minister steigen nur sehr zögerlich auf den 7er BMW um. Der Grüne Karl Öllinger will jetzt in einer parlamentarischen Anfrageserie wissen, warum: "Immerhin werden mit der neuen Flotte um bis zu 39 Prozent weniger CO2 ausgestoßen“, so Öllinger. Außerdem zitiert der Grüne die BBG selbst, die von einem "hervorragenden“ Angebot spricht.

Sensationelles Angebot
Wie hervorragend, hält die BBG geheim. Doch gibt eine Anfrageserie aus dem Sommer mehr Einblick: So zahlt des Gesundheitsministerium für den BMW von Minister Alois Stöger eine monatliche Leasingrate von 270,50 Euro, das Außenministerium von Michael Spindelegger überweist schlappe 256,56 Euro. Und der edle Renner von Finanzstaatssekretär Andreas Schieder soll laut Angaben seines Büros überhaupt nur 230 Euro im Monat kosten. Im Vertrag sind laut BBG Serviceleistungen wie Fahrzeuglieferung, Wartung, Pannenhilfe enthalten.

Sorgen vor schlechter Nachrede
Tatsächlich haben schon zwei weitere Minister gewechselt: Doris Bures (SPÖ) und Reinhold Mitterlehner. Norbert Darabos und Gabriele Heinisch-Hosek (SPÖ) dürften bald folgen. Die BBG empfiehlt sehr kurze Laufzeiten, dies sei wirtschaftlicher und umweltfreundlicher. Doch zögern viele Spitzenpolitiker wegen der schlechten Nachred’ – in Sparzeiten kommt ein neuer BMW nicht gut im Volk an. Oder es gibt andere Gründe: Kanzler Faymann etwa lässt sich in einem Mercedes Van chauffieren – einem rollenden Büro.

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