Kranke Unis

Bis zu 300 Studenten pro Professor

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Kein Geld, zu wenige Lehrende, überfüllte Hörsäle.

Die Lage an den Unis hat sich in den letzten Jahren dramatisch zugespitzt. Die Finanzkrise (mit weniger Jobs nach der Matura) und die Zunahme deutscher Studenten bei uns verschärfen die Situation zunehmend. Die Probleme sind hausgemacht:

  • Problem 1: Das Betreuungsverhältnis zwischen Professoren und Studenten ist katastrophal. Laut offiziellen Zahlen der Statistik Austria kommen im Schnitt auf einen Professor 109 Studenten. An der Uni Wien, wo der Protest besonders massiv verläuft, muss ein Professor 300 Studenten unterrichten. In den 80ern war ein Professor für 66 Studenten zuständig. In Harvard, der besten Uni der Welt (Uni Wien Platz 132), kommt 1 Lehrer auf 25 Studenten.
  • Problem 2: Manche Studienrichtungen entwickeln sich zu Massenfächern, etwa BWL oder Publizistik. Im Oktober schrieben sich 2.200 neue (!) Studenten bei Publizistik ein. Zum Vergleich: In Österreich gibt es derzeit Jobs für 7.000 Journalisten und 21.000 bei PR & Werbung.
  • Problem 3: Die Politik verspricht in Sonntagsreden mehr Geld für Forschung und Bildung. Als Ziel gilt zwei Prozent des Volkseinkommens (BIP). Allerdings: Die Ausgaben dümpeln derzeit bei unter 1% dahin. Zum Vergleich: Finnland und Schweden geben 1,7% aus, die Industriestaaten im Schnitt 1,4%. Laut Wissenschaftsministerium sollen in den kommenden drei Jahren 17% zusätzliche Gelder kommen, rund 2,8 Mrd. Euro pro Jahr. Die Grünen sprechen von einem „Budgettrick“.
  • Problem 4: Die Akademikerquote ist mit 18 % äußerst gering.

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