Abschiedstreffen

Bundespräsident empfing scheidenden Kanzler

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Bundespräsident Heinz Fischer hat Freitagvormittag den scheidenden Bundeskanzler Alfred Gusenbauer zu einem Abschiedstreffen empfangen.

Locker und leger gekleidet erschien Alfred Gusenbauer in der Präsidentschaftskanzlei. Locker plaudernd und ohne Krawatte schlenderte er mit dem Staatsoberhaupt durch die Gänge der Hofburg. Bei dem rund einstündigen Gespräch sei es vor allem um internationale Fragen, aber auch die künftige Regierung gegangen.

Fischer erklärte, der Besuch Gusenbauers sei zwar der letzte als Regierungschef gewesen, "aber sicher nicht der letzte insgesamt". Auf die Frage, ob Österreich ehemalige Guantanamo-Häftlinge aufnehmen sollte, wie dies zuletzt der designierte Außenminister Michael Spindelegger (V) nicht ausgeschlossen hatte, wollte sich das Staatsoberhaupt nicht festlegen. Hier erfolge erst eine Analyse der Regierung und danach werde eine entsprechende Entscheidung getroffen.

Gusenbauer erklärte, es seien auch die Auswirkungen der aktuellen Finanzkrise zur Sprache gekommen. Gefragt, ob er die Chancen für die neue Große Koalition unter seinem Nachfolger Werner Faymann (S) und dem künftigen Vizekanzler Josef Pröll (V) besser einschätze als zu Beginn seiner Regierungszusammenarbeit mit Wilhelm Molterer, merkte Gusenbauer an: "Wenn die ÖVP nicht mehr Opposition in der Regierung spielt" und sich zur Zusammenarbeit entschließe, dann werde dies gut gehen.

Letzte Verpflichtungen
Alfred Gusenbauer wird nach der Trophäenübergabe am Samstag auch am Treffen der Europäischen Sozialdemokraten (SPE) am Sonntag und Montag in Madrid teilnehmen. Dazu eingeladen hat der spanische Ministerpräsident Jose Luis Rodriguez Zapatero. Am Montag kommt Gusenbauer nach Österreich zurück, am Dienstag wird die neue Regierung angelobt.

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