Verkehrssicherheit

Bures: Schärfere Alk-Kontrollen kommen

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SP-Infrastrukturministerin Bures startet Anti-Alkohol-am-Steuer-Kampagne.

Seit Freitag läuft eine groß angelegte Verkehrssicherheitskampagne an, die von SPÖ-Infrastrukturministerin Doris Bures ausgeht. Denn 2008 sei ein schwarzes Jahr bezüglich Alkohol-Unfälle gewesen.

53 Menschen starben durch Alkohol am Steuer. Das ist der höchste Wert seit zehn Jahren. 1999 starben 5,8 Prozent der Unfallopfer durch Alkohol-bedingte Unfälle. 2008 waren es bereits 6,8 Prozent. Daher präsentiert Bures jetzt Schock-Spots in Kino, Fernsehen und Radio. Damit sollen die Menschen wachgerüttelt werden.

Im ÖSTERREICH-Interview erklärt Bures dazu: „Die Kampagne soll aufzeigen, dass ‚das eine Glas zu viel‘ schon ausreicht, um Leben zu zerstören.“Zusätzlich sind scharfe Kontrollen im Straßenverkehr geplant. Bures wünscht sich daher auch „mehr Polizisten auf den Straßen“.

ÖSTERREICH: Sie starten jetzt eine große Verkehrssicherheitskampagne. Wieso?

Bures: Die Kampagne soll aufzeigen, dass oft ‚das eine Glas zu viel‘ schon ausreicht, um Leben zu zerstören: sein eigenes, das anderer.

ÖSTERREICH: Tödliche Unfälle haben sich in den vergangenen Wochen gehäuft. Ist da wirklich ‚nur‘ Alkohol verantwortlich?

Bures: Die Hauptunfallursachen sind Rasen und Alkohol. Auf deren Konto gingen im Vorjahr 285 Menschenleben. Während die Unfälle durch überhöhte Geschwindigkeit seit Jahren rückläufig sind, erreichte der Anteil an Alkoholunfällen am Gesamtunfallgeschehen 2008 sogar einen Zehn-Jahres-Höchstwert. Deshalb haben wir uns gemeinsam mit den Experten des Kuratoriums für Verkehrssicherheit, der AUVA und der Wiener Städtischen für eine Bewusstseinsbildung gegen Alkohol am Steuer entschieden.

ÖSTERREICH: Wollen Sie weitere Verschärfungen?

Bures: Mit dem Verkehrssicherheitspaket haben wir ab September die richtigen Gesetze, das heißt die optimale Strafhöhe. Genauso wichtig sind aber die entsprechenden Kontrollen durch die Exekutive. Deshalb bin ich für mehr Polizisten auf den Straßen.

ÖSTERREICH: Schrott-LKWs sorgen für Ärger und Chaos auf den Straßen. Was wollen Sie als Infrastrukturministerin dagegen unternehmen?

Bures: Auch hier gilt: Mehr Kontrollen durch die Exekutive sind notwendig. Mein Ressort hat heuer eine Milliarde zusätzlich für die technische Überprüfung der Lkws bereitgestellt. Außerdem wird im ersten Halbjahr 2010 ein neuer Prüferzug zum Einsatz kommen.

ÖSTERREICH: Wird es weitere Kampagnen – neben dieser Kampagne gegen Alkohol am Steuer – zur Verkehrssicherheit geben?

Bures: Jetzt läuft einmal diese Kampagne an – und ich hoffe sie führt zum Nachdenken und Umdenken.

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