Türken lieben Wien

Der große Zuwanderer-Atlas

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Alle Statistiken zeigen, dass das Land neue Zuwanderer braucht. In diesen politischen Bezirken Österreichs leben schon viele Ausländer.

Am Sonntag zeigte ÖSTERREICH, in welchen Gemeinden die meisten Zuwanderer leben – nach politischen Bezirken sieht es etwas anders aus: Wenn Deutschland im WM-Semifinale steht oder Kanzlerin Angela Merkel die Lage der Nation analysiert, fiebern vor allem im Tiroler Bezirk Reutte viele mit.

Der Grund: Von den insgesamt 31.740 Einwohnern nahe der Grenze sind 2.154 Deutsche und das ist Rekord. In keinem anderen Bezirk leben anteilsmäßig mehr Deutsche, die mit 138.225 von 895.144 die größte Zuwanderergruppe darstellen. Bürgermeister Alois Oberer: „Viele Deutsche bleiben bei uns, die meisten arbeiten im Gastgewerbe oder in den großen Betrieben.“

108.000 Zuwanderer in NÖ
Traditionell verschlägt es die Deutschen gerne in Tourismusgebiete und in Ortschaften nahe der Grenze – hinter Reutte folgen die Bezirke Kitzbühel und Bregenz. Insgesamt sind in Niederösterreich 108.000 Zuwanderer, davon 15.000 Deutsche. Türken verschlägt es sehr gerne nach St. Pölten, die stärkste Zuwanderergruppe kommt aber aus Ex-Jugoslawien.

Anteilsmäßig die meisten Ausländer zieht es nach Wien. Im Gesamtranking (Quelle: Statistik Austria, siehe Kasten unten) liegen unter den Top 20 sogar 18 Wiener Bezirke. Spitzenreiter ist Rudolfsheim – 33 Prozent sind Zuwanderer. Dahinter: Leopoldstadt und Margareten, auf Platz 16 folgt Salzburg-Stadt.

Türkische Hotspots
Mitbürger aus der Türkei lassen sich am liebsten in den Wiener Randbezirken nieder. Ausnahme: Mit einem Anteil von 5,5 Prozent liegt der Bezirk Dornbirn in Vorarlberg in Front. Die türkische Community ist stark in den Wiener Bezirken Brigittenau, Rudolfsheim-Fünfhaus und Ottakring. Auch in Feldkirch und Bregenz leben im Vergleich zu anderen Bezirken viele Türken. Aber Wels liegt weit vorne.

Zuwanderer aus Ex-Jugoslawien zieht es eher nach Ost- österreich. Am beliebtesten sind für sie die Wiener Gürtelbezirke – Rudolfsheim-Fünfhaus (13,6 Prozent) liegt vor Ottakring (11,7 Prozent), Hernals und Brigittenau (10,1 Prozent) an der Spitze.

Die positive Energie der neuen Multikulti-Gesellschaft in Wiens Bezirken wird immer wieder bei Sportgroßereignissen ins Gedächtnis gerufen. Aber: Immer öfter zählen diese Gegenden zu den Problembezirken.

Die meisten Deutschen:

1. Reutte (T) 6,8%
2. Kitzbühel (T) 5,9%
3. Bregenz (V) 4,4%
4. Kufstein (T) 4,4%
5. Neubau (W) 4,3%
6. Josefstadt (W) 4,1%
7. Wieden (W) 3,8%
8. Alsergrund (W) 3,7%
9. Imst (T) 3,6%
10. Innsbruck (T) 3,5%
11. Mariahilf (T) 3,5%
12. Salzburg Stadt 3,4%
13. Innere Stadt (W) 3,2%
14. Währing (W) 3,1%
15. Schwaz (T3,1%

Die meisten Türken:

1. Dornbirn (V) 5,5%
2. Brigittenau (W) 5,3%
3. Rudolfsheim (W) 4,6%
4. Ottakring (W) 4,6%
5. Favoriten (W) 4,4%
6. Wr. Neustadt (NÖ) 3,6%
7. Bregenz (V) 3,5%
8. Feldkirch (V) 3,5%
9. Meidling (W) 3,4%
10. Margareten (W) 3,2%
11. Leopoldstadt (W) 3,0%
12. Simmering (W) 2,8%
13. St. Pölten (Nö) 2,7%
14. Hernals (W) 2,6%
15. Bludenz (V) 2,6%

Die meisten Ex-Jugoslawen:

1. Rudolfsheim (W) 13,6%
2. Ottakring (W) 11,7%
3. Hernals (W) 10,7%
4. Brigittenau (W) 10,1%
5. Wels Stadt (OÖ) 10,1%
6. Margareten (W) 9,3%
7. Favoriten (W) 9,3%
8. Salzburg Stadt 9.1%
9. Meidling (W) 8,7%
10. Leopoldstadt (W) 8.6%
11. Steyr Stadt (OÖ) 7,0%
12. Simmering (W) 6,5%
13. Penzing (W) 6,5%
14. Landstraße (W) 6,4%
15. Neubau (W) 6,1%

Hier leben die meisten Zuwanderer:

1. Rudolfsheim (W) 33,1%
2. Leopoldstadt (W) 28,0%
3. Margareten (W) 28,0%
4. Brigittenau (W) 27,9%
5. Ottakring (W) 27,6%
6. Hernals (W) 26,0%
7. Alsergrund (W) 24,4%
8. Wieden (W) 23,5%
9. Favoriten (W) 23,3%
10. Neubau (W) 23,2%
11. Meidling (W) 23,0%
12. Josefstadt (W) 22,9%
13. Landstraße (W) 22,7%
14. Mariahilf (W) 22,0%
15. Währing (W) 21,3%

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