Häupl greift an:

"Die ÖVP kann Neuwahlen haben"

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Der Wiener Bürgermeister gibt der ÖVP Vollgas und droht mit Neuwahlen.

War es tatsächlich nur reine Emotion – oder war es parteitaktisches Kalkül. Ein Anlassfall, auf den die SPÖ nur gewartet hat? Faktum ist: Dem mächtigen Wiener Bürgermeister ist nach der ORF-Pressestunde mit Karlheinz Kopf der Geduldsfaden gerissen. Der ÖVP-Klubchef hatte innerhalb von nur wenigen Tagen die Sozialdemokraten zweimal mit Dieben gleichgestellt.

Im ÖSTERREICH-Interview gibt Michael Häupl jetzt der Bundes-ÖVP Vollgas: „Ich hätte mir nach all den Vorwürfen eine Entschuldigung dringend erwartet.“ Und weiter: „Die ÖVP soll überlegen, wie sie mit ihrem Koalitionspartner umgeht.“ Und dann als finaler Höhepunkt: „So kann es nicht weitergehen. Die ÖVP soll es gleich sagen, wenn sie Neuwahlen will. Wir werden und können uns das nicht gefallen lassen.“

Neuwahl im Jänner?
Ein Machtwort, das in die heimische Innenpolitik einschlägt, wie eine Bombe. Ansagen, die in den kommenden Tagen sicher auch Hauptthema zwischen Bundeskanzler Faymann und seinem Gegenüber Spindel­egger sein werden. Die Frage, die sich jetzt Polit-Insider stellen: Hat Häupl tatsächlich nur emotional gehandelt oder hat der alte Politfuchs so eine Neuwahl-Debatte vom Zaun gebrochen? Insider vermuten, dass in der Löwelstraße längst an einem Neuwahl-Termin gebastelt wird. Eines der Gerüchte besagt sogar, dass von vielen in der Partei der 20. Jänner präferiert wird – jener Tag, an dem die Volksabstimmung zum Heer stattfinden wird. Ein spannender Polit-Herbst ist damit eingeleitet …

Das ÖSTERREICH-Interview:

ÖSTERREICH
: Herr Häupl, was halten Sie davon, dass ÖVP-Clubchefs Karlheinz Kopf die SPÖ mit Dieben vergleicht?
Michael Häupl: Für die Äußerungen von Herrn Kopf ist dringend eine Entschuldigung fällig. Wenn die ÖVP Neuwahlen will, soll sie es gefälligst sagen.

ÖSTERREICH: Fordern sie nach diesen Verbal-Attacken durch den ÖVP-Clubchef Neuwahlen?
Häupl: Ich sage auf jeden Fall ganz klar: In dieser Art und Weise kann es auf gar keinen Fall weiter gehen. Die ÖVP muss sich dringend überlegen, wie man mit einem Koalitionspartner umgeht.

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