Interview

Doskozil: "Die Truppe massiv verstärken"

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Gerade erst im Amt, will der neue SPÖ-Verteidigungsminister beim Heer umräumen.

Nach nur 44 Tagen im Amt verkündete Hans Peter Doskozil (SPÖ) diese Woche eine umfassende Heeresreform. Schlankere Verwaltung und Verdreifachung der sofort einsatzbereiten Truppen sind Kernpunkte von Doskozils Plänen. Das Interview:

ÖSTERREICH: Weshalb braucht es eine Heeresreform und warum haben Sie es damit so eilig?

Hans Peter Doskozil: Wir haben letztes Jahr gesehen, was die Herausforderungen sind und welche Schwächen wir haben. Jetzt muss es das Ziel sein, rasch die Verwaltung zu verschlanken und massiv die Truppe zu verstärken.

ÖSTERREICH: Sie wollen mehr rasch einsatzbereite Soldaten, andererseits werden Polizisten von der Grenze abgezogen. Wie passt das zusammen?

Doskozil: Es handelt sich ja nur um eine kurze Ruhephase. 3 Millionen Menschen warten in der Türkei und es werden stetig mehr. Wir müssen einfach vorbereitet sein, wenn die Schleppertätigkeit über andere Routen kommt.

ÖSTERREICH: Bis wann wollen Sie auf 6.000 Elitesoldaten aufgestockt haben?

Doskozil: Wir starten eine Initiative, wollen das Bundesheer attraktiver gestalten und mehr Frauen gewinnen. Das ist ein längerer Prozess.

ÖSTERREICH: Wie viel soll die Reform insgesamt kosten?

Doskozil: Ich bin bereits in Gesprächen mit dem Finanzminister. Grundsätzlich habe ich ganz konkrete Vorstellungen, Zahlen werde ich vorab aber keine nennen. Das Sonderinvestitionspaket spielt für mich in den Verhandlungen keine Rolle. Uns steht derzeit ja nur ein Bruchteil dieser 600 Mio. zur Verfügung und mir geht es jetzt um grundsätzliche Budgetdiskussion.

ÖSTERREICH: Wird das Heer Mazedonien unterstützen?

Doskozil: Wir haben bereits eine Materialliste bekommen und werten das gerade aus. Ich halte es aber für unsere Pflicht. Denn Staaten wie Mazedonien oder Bulgarien erledigen für uns die Arbeit an den Außengrenzen.(fis)

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