Flüchtlinge

Doskozil warnt: Balkanroute nicht dicht

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Im Vergleich zu den Jahren vor der Flüchtlingskrise immer noch sehr viele Zuwanderer

Ein Jahr nach Schließung der Balkanroute argumentiert Verteidigungsminister Hans Peter Doskozil in der Bild-Zeitung (Freitag) laut Vorabmeldung, dass noch immer sehr viele Flüchtlinge und Migranten die Grenzen passieren. Die Balkanroute sei nicht dicht. "Wenn man es mit 2015 vergleicht, dann ist es natürlich ein Erfolg, dass dieses Durchwinken vorbei ist." Viel mehr sei noch nicht erreicht.

Er warnte davor, den Erfolg der europäischen Grenz- und Flüchtlingspolitik allein am Zeitraum der Flüchtlingskrise zu messen. "Wir können doch nicht das Katastrophen-Jahr 2015 als Referenz nehmen. Dann wäre ja alles schon ein Erfolg. Um es klar zu sagen: Wir müssen uns die Jahre vorher ansehen und im Vergleich dazu sind wir deutlich über dem Durchschnitt, steuern noch immer auf eine Verdopplung der Zahlen zu."

Doskozil mahnte, sich wieder an den Jahren vor der Krise zu orientieren: "Wir hatten von 2007 bis 2013 im Durchschnitt 14.400 Asylanträge im Jahr in Österreich." Nun seien die Zahlen noch immer dramatisch höher. Obwohl die Balkanroute am 9. und 10. März 2016 zwischen Griechenland und Mazedonien geschlossen worden sei, seien 2016 noch mehr als 42.000 Flüchtlinge in Österreich angekommen und mehr als 36.000 Asylanträge gestellt worden. "Wir haben also nach wie vor hohe Zahlen", bemerkte Doskozil.
 

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