Arbeitskampf

Druckerdemo legt Wiener Ring lahm

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Ohne Einigung auf Kollektivvertrag wird in sechs Wochen gestreikt.

Die Drucker machen ernst und geben mit einer Demonstration in der Wiener Innenstadt am Dienstagabend den Startschuss für einen rund sechswöchigen Arbeitskampf. Nach siebenmonatiger Verhandlung zwischen Gewerkschaft der Privatangestellten, Druck, Journalismus, Papier (GPA-djp) und dem Verband Druck und Medientechnik konnte noch immer keine Einigung auf einen für die gesamte Druckbranche befriedigenden Kollektivvertrag erzielt werden. Sollte es in sechs Wochen keine Einigung geben, wird gestreikt, stellte GPA-djp-Verhandlungsführer Franz Bittner unmissverständlich klar.

Kollektivvertrag
Nachdem die Arbeitgeber Ende 2008 den Kollektivvertrag wegen zu hoher Lohnkosten einseitig aufgekündigt hatten, kam es in der Folge zu zahlreichen Verhandlungsrunden. Laut Bittner habe man sich im Rahmen dessen viermal geeinigt, eine kleine Gruppe, die zur Wirtschaftskammer gehört, habe aber den Abschluss dieser Kompromisseinigung zwischen Gewerkschaft und Verband jedes Mal zu verhindern gewusst. Gespießt hatte es sich vor allem im Bereich der Bogenbetriebe, bei denen die Arbeitgeber noch nachverhandeln wollen.

Arbeitskampf
Nach einem letzten gescheiterten Einigungsversuch im August "ist unsere Geduld nun zu Ende", erklärte Gewerkschaftschef Wolfgang Katzian. "Das ist kein Arbeitskampf der Drucker mehr, das betrifft die gesamte GPA", rief er zur Solidarität auf. Die Beschäftigten der Druckereibetriebe könnten sich bei ihrem Arbeitskampf auf die volle Unterstützung und Organisationskraft der Gewerkschaft verlassen, so Bittner.

Auftaktsdemo
Am Dienstagabend um 17.00 Uhr lädt die Gewerkschaft zur Auftaktsdemo , Treffpunkt am Schwedenplatz. Der Arbeitskampf dreht sich von Arbeitnehmerseite konkret um einen einheitlichen KV für alle Druckereibeschäftigten, die Aufrechterhaltung des Nachtzuschlags, des Urlaubs- und Weihnachtsgelds, der 37-Stunden-Woche, der Biennalsprünge sowie des Mehrwerkezuschlags.

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