Ratspräsident

EU-Topjob - Schüssel ist Merkels Favorit

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VP-Chef Pröll „kämpft“ für Schüssel als EU-Ratspräsident. Kanzler Faymann bremst Hoffnungen. Internationale Medien berichten von „Merkels Favorit Schüssel“.

Es sei „Zeit, Parteipolitik in den Hintergrund zu stellen“, sagt VP-Vizekanzler Josef Pröll. Er wolle sich für einen EU-Ratspräsidenten Wolfgang Schüssel stark machen. SP-Bundeskanzler Werner Faymann erklärte im ÖSTERREICH-Interview bezüglich Schüssels EU-Chancen hingegen: „Außer, dass sich manche freundlich nach seinem Befinden erkundigten, habe ich den Namen nicht gehört.“ Und der schwarze EU-Delegationsleiter Ernst Strasser kritisiert im ÖSTERREICH-Gespräch: „Mit Schüssel haben wir einen hervorragenden Kandidaten für den Ratspräsidenten und Faymann tut alles, damit er es nicht wird. Ganz Europa wundert sich über diesen österreichischen Kanzler. Ein Trauerspiel.“ Hat Ex-VP-Kanzler Schüssel nun Chancen, am 1. Dezember EU-Ratspräsident zu werden?

Wie Schüssels EU-Chancen jetzt wirklich stehen
Der konservative Ex-Regierungschef Schüssel ist nicht Europas erste Wahl – damit liegt wohl Faymann richtig. Der derzeitige Top-Favorit ist vielmehr der niederländische Regierungschef Jan Peter Balkenende. EU-Insider berichten aber, dass es noch unsicher sei, ob Balkenende wechseln wolle, weil dann in seiner Heimat Neuwahlen drohen würden. Sollte der Niederländer verzichten, wäre mit einem Mal – erraten – Wolfgang Schüssel der Favorit.

Merkel und Sarkozy als Königsmacher
So berichtete etwa die deutsche Tageszeitung Welt am Montag über Schüssel: „Er ist Merkels Favorit, beide verbindet ein enges Vertrauensverhältnis, sie telefonieren regelmäßig.“ Deutschlands CDU-Kanzlerin Angela Merkel und Frankreichs Präsident Nicolas Sarkozy gelten jedenfalls als Königsmacher dieser EU-Top-Job-Bestellung. Frankreichs renommierte Tageszeitung Le Monde berichtete übrigens am Wochenende, dass neben Balkenende auch Schüssel, „der die Gunst von Merkel“ habe, bei den EU-Konservativen im Rennen sei. Ein EU-Insider meint jedoch: „Da er nicht Österreichs Unterstützung hat, ist Schüssel chancenlos.“

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