Kritik an Österreich

EU fordert weniger Steuern auf Arbeit

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Verlagerung auf periodische Immobiliensteuern empfohlen.

Mitten im derzeit herrschenden Streit um eine Steuerreform forderte die  EU-Kommission am Montag eine Entlastung des Faktors Arbeit im österreichischen Steuern- und Abgabensystem. Stärker solle hingegen Vermögen belastet werden.

In ihren länderspezifischen Empfehlungen empfahl die EU-Behörde, dass Österreich "die hohe Steuer- und Abgabenbelastung der Arbeit von Geringverdienern senkt, indem die Steuerlast auf andere, weniger wachstumsschädliche Steuerquellen wie periodische Immobiliensteuern verlagert und in diesem Zusammenhang auch die Steuerbemessungsgrundlage aktualisiert wird".

Geringverdiener besonders betroffen
Das österreichische Steuersystem sei weiter durch eine hohe Steuer- und Abgabenlast auf den Faktor Arbeit gekennzeichnet. "Dies trifft insbesondere für Geringverdiener zu", erklärte die EU-Kommission in ihrem Bericht. So sei die Steuerbelastung von Arbeit im Jahr 2012 mit 24,7 Prozent des BIP eine der höchsten in der EU gewesen. Sozialversicherungsbeiträge und Lohnsteuern machten beinahe 50 Prozent der Bruttogehälter aus. Dies schmälere die Anreize zur Arbeitsaufnahme für Personen mit geringem Verdienstpotenzial und Zweitverdienern.

"Das unlängst verabschiedete Steuerpaket umfasst begrenzte Maßnahmen zur Verringerung der steuerlichen Belastung des Faktors Arbeit, nutzt jedoch nicht die Möglichkeiten für eine Verlagerung auf andere, weniger wachstumsschädliche Steuerquellen wie periodische Immobiliensteuern, die auf der Grundlage von veralteten Katasterwerten erhoben werden", heißt es in dem Bericht der EU-Kommission.
 

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