Herzprobleme

Ehemalige Ministerin Dohnal verstorben

Teilen

Die Ikone der Frauenpolitik litt seit längerem an Herzproblemen.

Österreichs wohl berühmteste Frauenpolitikerin ist tot. Johanna Dohnal ist in der Nacht auf Samstag in ihrem Haus im Weinviertel verstorben. Sie hatte schon seit längerer Zeit an Herzproblemen gelitten. Dohnal wurde 71 Jahre alt.

Die leidenschaftliche Frauenpolitikerin wurde am 14. Februar 1939 in Wien geboren. Nach der Pflichtschule erlernte sie den Beruf des Industriekaufmanns und arbeitete als kaufmännische Angestellte. In ihrem Heimatbezirk Penzing war sie zunächst in der Kinderfreunde-Organisation und später (1969) als Bezirksrätin tätig. 1972 wurde sie Landesfrauensekretärin der SPÖ in Wien, ein Jahr später auch Abgeordnete des Wiener Landtags und Gemeinderats.

Bruno Kreisky holte Dohnal 1979 als Staatssekretärin für Frauenfragen in die Regierung. Elf Jahre später, unter Franz Vranitzky, wurde das Staatssekretariat zum Ministerium aufgewertet und Dohnal am 17. Dezember 1990 die erste Frauenministerin Österreichs. 1987 übernahm sie den Bundesvorsitz der SPÖ-Frauen und wurde auch stellvertretende Parteivorsitzende. Der Politik kehrte sie im Frühjahr 1995 nicht ganz freiwillig den Rücken. Auf Vranitzkys Wunsch musste sie ihrer Nachfolgerin als Frauenministerin, Helga Konrad, Platz machen. Trotzdem stand sie auch seitdem ihrer Partei loyal zur Seite.

Faymann: "Tief bestürzt"
"Tief bestürzt und betroffen" zeigt sich SPÖ-Chef Werner Faymann angesichts des Ablebens von Johanna Dohnal. Die Frauenministerin war in der Nacht auf Samstag in ihrem Haus im Weinviertel (richtig) verstorben. Die Sozialdemokratie verliere mit Johanna Dohnal "eine der großen und prägenden Persönlichkeiten ihrer Geschichte", erklärte der Bundeskanzler in einer Aussendung.

Dohnal sei Zeit ihres Lebens eine engagierte Vorkämpferin für die Rechte der Frauen gewesen: "Sie war eine Politikerin, die Großes für die Menschen in Österreich - insbesondere für die Frauen in diesem Land - geleistet hat." Ihr Leben und Wirken sei untrennbar mit der Sozialdemokratie und ihren Grundwerten der Freiheit, Gleichheit, Gerechtigkeit und Solidarität verbunden: "Sie wird uns allen unvergessen bleiben."

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.