Integration

Eisenstadt: Deutschkurse für 200 Flüchtlinge

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Werte- und Orientierungskurse künftig verstärkt in Landeshauptstadt abgehalten.

In der burgenländischen Landeshauptstadt Eisenstadt starten Mitte April für rund 200 Flüchtlinge bedarfsgerechte Deutschkurse. Um ein professionelles Angebot schnüren zu können, wurden im Vorfeld sogenannte Sprachbestandsaufnahmen durchgeführt und anschließend die Flüchtlinge in Gruppen eingeteilt, teilte Stadtbezirksvorsteher und Integrationsbeauftragter Istvan Deli (ÖVP) am Freitag mit.

Praxisorientierter Bezug
Nun sollen von Mitte April bis Ende August 192 Personen in mehr als 20 Deutschkursen unterrichtet werden. Dabei sei auch ein praxisorientierter Bezug sehr wichtig, sagte Deli bei einer Pressekonferenz in Eisenstadt. Außerdem werden die vom Österreichischen Integrationsfonds (ÖIF) im Burgenland angebotenen Werte- und Orientierungskurse künftig verstärkt in Eisenstadt abgehalten.

Ziel sei es, "dass die Menschen, die dableiben dürfen, nicht neben uns leben, sondern mitten in unserer Gesellschaft ankommen", sagte Integrationsminister Sebastian Kurz (ÖVP). "Das bedeutet, dass sie die Sprache lernen müssen, dass sie am Arbeitsmarkt und im ehrenamtlichen Leben ihren Beitrag leisten müssen. Das beutetet zum Dritten, dass sie unsere Grundwerte auch respektieren müssen", so Kurz.

300 Flüchtlinge in Eisenstadt
Laut Eisenstadts Bürgermeister Thomas Steiner (ÖVP) leben derzeit rund 300 Flüchtlinge in Eisenstadt. "Das ist für unsere Größenordnung relativ viel und ich sage auch, das ist auch die Grenze, die für uns in Ordnung ist. Da geht es ja nicht nur darum, dass man Werte vermittelt, dass man Deutsch den Menschen auch näher bringt", so Steiner. Man sei auch mit Alltagsproblemen konfrontiert.

Ob bei der Bewältigung der Flüchtlingsströme generell ein Zaun oder Grenzkontrollen die richtige Maßnahme sei, solle im Übrigen laut Kurz das Innenministerium entscheiden. "Es gibt viele Grenzübergänge, bei denen kein einziger Flüchtling kommt. Da wird es jetzt nicht notwendig sein, das zu verändern. Wir haben durch die Westbalkanroutenschließung erlebt, dass sich die Flüchtlingsströme über diese Route jetzt auch fast in Richtung null reduziert haben. Wir wissen, dass wir ein Problem entlang der Südgrenze haben. Wir brauchen auch da am Brenner keine Maßnahmen setzen, wenn Italien das Weiterwinken der Flüchtlinge beendet. Wenn Italien das nicht macht und die Flüchtlinge weiterwinkt, so wie Griechenland es gemacht hat, dann wird es am Brenner notwendig sein, Maßnahmen zu setzen", meinte der Außenminister.

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