Zu vage

Eltern kritisieren ÖVP-Bildungskonzept

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Die Umwandlung von Haupt- in Neue Mittelschule sei ein guter Ansatz.

Als "guten Ansatz" hat Theodor Saverschel, Vorsitzender der Elternvertreter an den mittleren und höheren Schulen Österreichs, die im ÖVP-Bildungskonzept angedachte flächendeckende Umwandlung der Hauptschule in Neue Mittelschulen (NMS) bezeichnet. Er schränkte allerdings ein, dass das Papier sehr allgemein gehalten sei und etwa die Frage, welches der vielen NMS-Modelle zu Anwendung kommen soll, offen sei. Positiv sei auch, dass die AHS-Unterstufe weiter bestehen soll, so der Elternsprecher.

Umsetzung nicht erläutert
Von einer Umwandlung der Hauptschulen in NMS erhofft sich Saverschel, dass begabte Schüler in den Hauptfächern von AHS-Lehrern gefordert, schwächere Schüler hingegen von Pflichtschullehrern gefördert werden. Die Art der Umsetzung sei jedoch im VP-Bildungskonzept nicht erläutert. Wichtig sei jedenfalls, dass man die Kinder dahin bringen könne, dass sie Bildungsstandards erfüllen. Dass laut dem VP-Modell die Bildungsentscheidung durch die Mittlere Reife erst fallen soll, wenn die Schüler 14 Jahre alt sind, begrüßte Saverschel.

Verhalten reagierte er unterdessen in Bezug auf die vorgeschlagene "Bildungsvereinbarung", in der Eltern sich zu ihrer Verantwortung für die Ausbildung ihrer Kinder bekennen sollen. "Das ist keine schlechte Idee, Eltern sollten in die Pflicht genommen werden - aber sie müssen auch Mitsprachemöglichkeiten haben", so Saverschel. Er fordert mehr Einflussmöglichkeiten bei der Auswahl der Direktoren, der Lehrer und auf Lehrinhalte und Ganztagesangebote. "Wenn, dann muss die Politik über beides reden - und sie muss die gesellschaftlichen Realitäten berücksichtigen, etwa, dass es immer mehr Alleinerzieher gibt."

Runder Tisch zur Bildung
Die Möglichkeit für einen direkten Austausch mit der Politik gibt es für die Elternvertreter schon bald: Am 17. Jänner findet der von ihnen angeregte Runde Tisch zur Bildung statt, an dem neben Unterrichtsministerin Claudia Schmied (S) und Wissenschaftsministerin Beatrix Karl (V) auch die Bildungssprecher aller Parlamentsparteien sowie "fast alle Sozialpartner" teilnehmen werden. Die Bildungspolitik soll dazu gebracht werden, dass sie jene Bildungsreformen, die bereits jetzt umgesetzt werden könnten, sofort startet, so Saverschel. Dazu gehöre etwa mehr Autonomie am Schulstandort, ein schärferes Profil für Direktoren, eine Reform der Schulaufsicht und der Sprachförderung.

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