Streit um Hymne

Erbin distanziert sich von Klagsdrohung

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Hetzer-Molden: "Mich hat auch keiner danach gefragt."

Die Erbin nach Paula von Preradovic, Textdichterin der Bundeshymne, distanziert sich von der vom Sessler-Verlag angedrohten Unterlassungsklage gegen eine PR-Kampagne des Unterrichtsministeriums. Auch im Falle einer Textänderung werde keinesfalls mit rechtlichen Schritten gedroht, betonte Koschka Hetzer-Molden in einem Statement - "mich hat auch keiner danach gefragt." Im übrigen gehöre die Bundeshymne bekanntlich der Republik.

"Diskussion lächerlich"
"Der Autor und Verleger Fritz Molden und ich sind die Erben nach Paula von Preradovic", so Hetzer-Molden. Rechtliche Schritte gegen Unterrichtsministerin Claudia Schmied (SPÖ) und die Sängerin Christina Stürmer werde es aber keine geben. Kritik gibt es aber an den Plänen von Frauenministerin Gabriele Heinisch-Hosek (SPÖ), die im Text der Hymne auch ganz offiziell die "Töchter" neben den "Söhnen" gewürdigt sehen will: "Ich persönlich halte diese alle paar Jahre auftretende Diskussion allerdings für lächerlich. Ich denke, dass keine Österreicherin durch das Zusatzwort 'Töchter' in der Hymne mehr Selbstvertrauen spüren wird."

Wenn Heinisch-Hosek sich nun eine "würdigere Bundeshymne" wünsche, so Hetzer-Molden, "frage ich mich, ob die Österreicher und Österreicherinnen 62 Jahre eine unwürdige Bundeshymne gesungen haben". Die Journalistin stellt dahingehend einen Vergleich auf: "Dann kann ich nur sagen, dass ganz Europa eine für Frauen unwürdige Europa-Hymne singt: 'Alle Menschen werden Brüder...' Und wo bleiben die Schwestern? Will sich da niemand profilieren? Ich meine, wenn Preradovic, dann auch Schiller."

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