Salzburg

Erste Schule mit Deutsch-Zwang

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Am Schulgelände sollen Migrantenkinder nur mehr Deutsch reden.

Die neue Hausordnung an der katholischen Privatschule Elisabethinum in St. Johann sorgt für großen Wirbel. Die Direktorin Christina Röck will, dass künftig alle Schüler nur Deutsch miteinander sprechen.

Antrag von Schülern
Momentan besuchen 400 Schüler die Höhere Lehranstalt für wirtschaftliche Berufe. 15 der Schüler haben eine andere Sprache als Deutsch zur Muttersprache. Laut der Direktorin geht sie mit dem "Verbot“ einer Bitte von einigen Schülern und Lehrern nach. Die fühlten sich von ihren Mitschülern, die Türkisch oder Serbokroatisch sprachen, ausgeschlossen und zum Teil sogar ausgelacht. In Zukunft wird am gesamten Schulgelände nur mehr Deutsch erlaubt sein, nicht zuletzt wegen der Höflichkeit. Ausnahmen: Wenn sich ein Migrantenkind sehr freue oder weine, dürfe es seine Muttersprache verwenden.

Ja oder Nein?
Die Reaktionen aus der Politik sind zwiespältig: Der Grüne Lehrerpersonalvertreter Wolfgang Haas meint, es gebe keine Rechtsgrundlage dafür, außerdem werde so die Integration nicht gefördert. FPÖ-Bildungssprecher und Nationalabgeordneter Walter Rosenkranz dagegen freut sich über die Initiative der Direktorin. Für ihn gehört der Spracherwerb eindeutig zur Integration in einem Land.

In Ordnung
Landesschulratspräsident Herbert Gimpl würde selbst keine solche Hausordnung erstellen. Der Antrag wurde aber vom Ministerium geprüft und für in Ordnung befunden. Laut Gimpl, würde das Ganze sowieso nicht so eng genommen.

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