Unter einer Bedingung

Erste Türken wollen unser Land verlassen

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In einem „Offenen Brief“ heißt es: „Die Aussagen von Kurz sind an Feindseligkeit gegenüber der Türkei nicht zu übertreffen.“

Verfasst wurde der Brief von Adnan Dincer, Chef der Gruppe „Neue Bewegung für die Zukunft (NBZ)“. Darin heißt es: „Dutzende Arbeiter wären bereit, Österreich mitsamt ihren Familien zu verlassen.“

Voraussetzung

Dies allerdings nur unter der Voraussetzung, „dass ihnen die bisher einbezahlten Sozialleistungen wie auch die Beiträge in die Pensionskasse ausgehändigt werden“. Dincer: „Der Brief spiegelt die Meinung Hunderter türkischer Migranten im Land wider.“ (Siehe Interview).

FPÖ-Reaktion

Vertrauen und das Zugehörigkeitsgefühl jener, die seit geraumer Zeit in Österreich leben, habe rapide abgenommen: „Türken, die ihren Lebtag in Österreich arbeiten, werden verbal angegriffen, erniedrigt.“ FPÖ-Landesparteiobmann Reinhard Bösch: „Minister Kurz ist aufgefordert, das Angebot der türkischen Community ernst zu nehmen.“

Dincer: "Wir sind unerwünscht, deshalb wollen viele gehen"

Adnan Dincer lebt seit 43 Jahren in Österreich, ist Vorstand der Arbeiterkammer Vorarlberg.

ÖSTERREICH:
Warum der „Offene Brief“?

Dincer:
Nach den negativen Äußerungen vieler Politiker über die Türkei haben mir Hunderte Türken Mails geschrieben. Sie fühlen sich nicht mehr erwünscht in Österreich. Deshalb wollen sie gehen, obwohl sie schon seit Jahrzehnten hier leben. Die eigene Herkunft kann und will aber keiner verleugnen. Alle haben Verwandte in der Türkei.

ÖSTERREICH:
Gefordert wird die Aushändigung der einbezahlten Sozialleistungen.

Dincer:
Ja, das gab’s auch in Deutschland. Einbezahlte Sozial- und Pensionsbeiträge sollten erstattet werden – als Rückkehrhilfe.

(wek)

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