ÖSTERREICH

Ex-Hypo-Chef bekommt Millionen-Abfindung

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Pinkl erhält mehr als drei Millionen Euro - Auch Vorstandskollegen haben Ansprüche.

Für Ex-Hypo-Chef Franz Pinkl ist das kurze Hypo-Engagement sehr einträglich. Für 10 Monate Arbeit winken ihm fürstliche 4,5 Mio. Euro Entlohnung, berichtet die Tageszeitung ÖSTERREICH (Sonntagausgabe). Rund 900.000 Euro hat er bereits als laufende Gehälter kassiert, nun soll er eine zusätzliche Abschlagszahlung von rund drei Millionen Euro erhalten.

Pinkl besteht auf Auszahlung seines Vertrags (Laufzeit bis Mai 2014). "Die Bank hat derzeit ein Vorstandsteam mit gültigen Verträgen, geschlossen mit dem Vor-Eigentümer, der Bayerischen Landesbank. Das ist vom neuen Eigentümer zu respektieren", erklärt Hypo-Aufsichtsratschef Johannes Ditz gegenüber ÖSTERREICH.

Pinkls Hypo-Gage soll zwischen 800.000 und 900.000 Euro pro Jahr liegen, heißt es aus der Bank. Nach 10 Monaten im Amt wären noch mehr als 3 Mio. offen, die der Staat als Eigentümer der Bank mit in die Freizeit geben müsste.

Lässt er sich den Vertrag nicht auszahlen, winkt dem Bankmanager zumindest eine Abfindung: Pinkls Vertrag beinhalte eine sogenannte "Change of Control"-Klausel, bestätigt Ditz in ÖSTERREICH. "Das heißt, er kann bei einem Eigentümerwechsel und veränderten Voraussetzungen sagen, dass er geht und erhält dafür eine vertraglich vereinbarte Abgeltung." Dem Vernehmen nach handelt es sich um eine großzügige Vereinbarung - nicht wesentlich unterhalb der Summe bei Auszahlung des Vertrags. Neben Pinkl dürften im Übrigen auch die anderen amtierenden Hypo-Vorstände Ansprüche aus ihren Verträgen haben.

Bewegung gibt es auch bei der Ausschreibung der neuen Hypo-Chefs. "Das Echo auf die Ausschreibung ist überraschend groß. Ich bin optimistisch, dass wir ein sehr gutes Team zusammenbekommen, das die Bank schnell in eine gute Zukunft führen sollte", meint Ditz gegenüber ÖSTERREICH. Wie ÖSTERREICH aus Finanzkreisen erfuhr, gilt der stellvertretende Vorstandsvorsitzende und Finanzchef der UniCredit Bank Slovakia, Helmut Horvath, als heißer Favorit für den Hypo-Chefposten. Horvath ist ein anerkannter Osteuropa-Experte und würde genau auf das ausgeschriebene Profil passen. Er soll sich bereits um einen Vorstandsposten beworben haben.

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