Paris

FPÖ 
bei Demo 
gegen Schwule

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Mölzer gegen Life Ball - Keszler hält dagegen. 

Die irrste Partynacht des Jahres war in Wien kaum zu Ende, da machten sich in Paris 150.000 Menschen auf, um gegen die Einführung der Homo-Ehe und Rechte für Schwule zu demonstrieren. Die Überraschung: In der Mega-Demo marschierten die prominenten FPÖ-Politiker Andreas Mölzer und Nationalratsabgeordneter Johannes Hübner mit.

FPÖ: Life Ball soll nicht wie Opernball im ORF sein
Mölzer schildert: „Diese Demo war das Gegenteil von dem, was in Wien stattgefunden hat. Denn dass Homosexualität als gesellschaftliches Leitbild gilt, das lehne ich ab.“ Und der FPÖ-Europa-Parlamentarier, der auf Einladung des rechtsextremen Front National in Paris weilte, weiter: „In Frankreich gibt es eine bürgerliche Protestbewegung, die ich mir für Österreich wünschen würde.“

Auch FPÖ-Mann Hübner fordert Konsequenzen: Er will ein Life-Ball-Verbot im ORF: „Der Life Ball ist ein Minderheitenprogramm. Ihm im ORF den gleichen Stellenwert wie dem Opernball zu geben, finde ich falsch.“

Die FPÖ will die Protestbewegung gegen die Homo-Ehe jetzt von Paris nach Wien bringen – mitten in den Wahlkampf. Entsprechend groß ist die Empörung – von Keszler bis zu den Grünen.
 

Andreas Mölzer im Interview: »Lehne den Life Ball ab«

ÖSTERREICH: Herr Mölzer, Sie haben in Paris an einer Anti-Homo-Ehe-Demo teilgenommen, in Wien wurde gleichzeitig der Life Ball gefeiert. Stört Sie dieses Event?
Andreas Mölzer:
Ich lehne den Schickimicki-Life-Ball ab, denn dass Homosexualität zum gesellschaftlichen Leitbild wird und nur noch Schwulsein chic und super-in ist – dem kann ich nichts abgewinnen.

ÖSTERREICH: Sie waren auf der Anti-Homo-Ehe-Demo mit 150.000 Menschen und haben sich begeistert gezeigt. Wovon genau?
Mölzer:
Es war toll, es war das Gegenteil von dem, was wir hier in Wien mit dem Life Ball erlebt haben, denn in Frankreich gibt es eine große konservative Protestbewegung gegen die Homo-Ehe. Ich würde mir wünschen, dass so etwas bei uns möglich wäre.

ÖSTERREICH: Wäre Ihnen Wien ohne den Life Ball denn lieber?
Mölzer:
Ja, als Bürger und als Mensch wäre es mir lieber. Aber ich bin gegen Verbote, denn ich lasse mir meinen politischen Standpunkt auch nicht verbieten.


Gery Keszler im ÖSTERREICH-Kommentar: »Lehne die Haltung von Herrn Mölzer ab«

Der Life Ball hat letztes Wochenende deutlich bewiesen, seit Langem inmitten der Gesellschaft angekommen zu sein. Er trägt als internationales Event positiv zum Prestige von Wien und Österreich bei. Er wurde erfunden, um Menschen aller Gesellschaftsschichten im Bestreben zu vereinen, Geld für HIV-positive und an Aids erkrankte Menschen zu sammeln. Die subjektive Wahrnehmung von Herrn Mölzer, dass der Life Ball dazu da ist, Homosexualität als „super-in“ zu propagieren, werden die Wenigsten teilen.

Ich lehne Gruppierungen mit fragwürdigem rechten Gedankengut ab, aber ich lehne keine ORF-Sendungen ab, die der Öffentlichkeit zeigen, wie testosterongeladene schlagende Burschenschaftler einander Mensurwunden zufügen und den „Skalp“ an Hinterzimmerwände nageln wie Hirschgeweihe. Ich lehne die Haltung von Herrn Mölzer ab und jene seiner Partei.

 

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