Eklat um Schule

FPÖ hetzt gegen NS-Opfer

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Die FPÖ empört mit Diffamierung von Friedrich Zawrel.

Das einstige Spiegelgrund-Opfer Friedrich Zawrel ist vergangenes Jahr m Alter von 85 Jahren gestorben. Er hatte als Zeitzeuge zur Aufarbeitung der Verbrechen in der einstigen Heil- und Pflegeanstalt "Am Steinhof", dem Wiener Zentrum der NS-Tötungsmedizin, beigetragen. Zeitlebens legte Zawrel unermüdlich Zeugnis über die Greuel der Nazizeit ab und regte zur öffentlichen Diskussion an.

Jetzt sollte eine Schule nach ihm benannt werden. Das empfinden wiederum die Wiener FPÖ-Mandatare Werner Grebner und Dietrich Kops als „skandalös“ und lassen Zawrel in einer Aussendung als einen „Verbrecher“ dastehen, indem sie auf seine Biographie aufmerksam machen. In der tauchen unter anderem kleinere Delikte und Gefängnisaufenthalte auf.

Proteste im Netz
Vor allem in den sozialen Netzwerken, herrscht seit dem Bekanntwerden des FPÖ-Affront helle Aufregung. Besonders Falter-Chefredakteur und Zawrel-Dokumentarist Florian Klenk platzte nun auf Twitter und Facebook der Kragen:

Als sich dann auch der niederösterreichische FP-Politiker Florian Ripfl in die Konversation einschaltet, hagelt es sogar Beleidigungen auf Twitter

 


 

Auch Braunschlag-Regisseur David Schalko schloss sich Klenks Empörung an und äußerte seinen Unmut über Facebook.

Zawrel ist in einem Ehrengrab in Wien bestattet und erhielt 2013 das Goldene Ehrenzeichen der Republik Österreich verliehen. Am Spiegelgrund fielen zwischen 1940 und 1945 rund 800 Kinder den Verbrechen der Nazis zum Opfer. Insgesamt wurden in der Anstalt Steinhof, dem heutigen Otto-Wagner-Spital, rund 7.500 Patienten von den Nazis ermordet.

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