Justiz-Umfrage

Fast 90% für "Arbeit statt Knast"

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87,5 Prozent der Österreicher sind laut Umfrage für "Arbeit statt Knast". Vor allem bei Verwaltungs- ,Jugend- und Verkehrsstrafen.

Eine überwältigende Mehrheit von 87,5 Prozent der Österreicher ist für den Vorschlag von Justizministerin Maria Berger (S), wonach es "Arbeit statt Knast" unter bestimmten Bedingungen geben können soll, wenn es dabei zu einer Entlastung der Steuerzahler kommt. Der Möglichkeit, die Gefängnisstrafen für gewisse verurteilte Straftäter zu einer Ableistung von gemeinnütziger Arbeit umzuwandeln, stimmen 37,3 Prozent "voll und ganz" zu, 27,2 Prozent stimmen zu und 22,8 Prozent sind "eher" positiv dazu eingestellt, geht aus einer Umfrage des Oekonsult-Instituts hervor.

Am deutlichsten können sich die Österreicher "Arbeit statt Knast" bei Verwaltungsstrafen (89,6 Prozent) vorstellen. An zweiter Stelle folgen hier Jugendstrafen (88,9) vor Verkehrsstrafen (86,6). Bei Ladendiebstählen sind 72,7 Prozent für die gemeinnützige Arbeit statt Haft. Und sogar Gartenarbeit oder soziale Hilfsdienste sind für 54,8 Prozent als Gefängnisalternative denkbar. Lediglich für acht Prozent ist diese Möglichkeit des Strafvollzugs bei sexuell motivierten Straftaten vorstellbar, und auch Drogendelikte rangieren mit nur 20,2 Prozent Zustimmung im untersten Bereich.

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Eine Minderheit von 46,7 Prozent kann sich "Arbeit statt Knast" auch dann vorstellen, wenn man selber ein entsprechendes Verbrechensopfer geworden wäre. Hier sind 53 Prozent dagegen. Sollte man andernfalls selber in die Bredouille kommen und verurteilt worden sein, wären 80 Prozent für die Alternativstrafe, 19 Prozent dagegen, ein Prozent gab hier keine Antwort.

Bei ausländischen Straftätern sind 72,8 Prozent der Meinung, dass diese Österreich verlassen müssten, "statt hier dem Steuerzahler durch einen Gefängnisaufenthalt zur Last zu fallen". 27,1 Prozent sind gegensätzlicher Ansicht. Und generell betonten 75,4 Prozent der Befragten, dass sich die heimische Justiz mehr um die Belange der Verbrechensopfer kümmern sollten als um Erleichterungen für verurteilte Gefängnisinsassen. Für 24,5 Prozent trifft dies nicht zu.

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