26.000 beschäftigen sich selbst

Faules Heer: Nur jeder 8. hat was zu tun

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16.000 Soldaten für 10.326 Rekruten - Aber nur 3.600 haben etwas zu tun.

Was machen eigentlich 16.000 Soldaten und 10.326 Grundwehrdiener jeden Tag? Das Verteidigungsministerium hat einen Tag als Beispiel gelistet.
Wien. Am 20. Jänner wird das Volk über die Einführung des Berufsheeres befragt. Prompt fragen sich viele: Wird in den Kasernen tatsächlich trainiert, geschuftet oder bloß tachiniert? Jetzt hat das Verteidigungsministerium einen durchschnittlichen Tag in allen Details aufgelistet. Was tun unsere Soldaten? Die Zahlen sind erstaunlich.

  • 10.326 Grundwehrdiener sind derzeit an einem Tag im Schnitt in der Kaserne – das ist die Zahl, um die sich der Wehrdienststreit dreht.
  • 16.000 Berufssoldaten sind in Wahrheit für Ausbildung, Versorgung und ­Beschäftigung dieser 10.326 Grundwehrdiener im Einsatz. Das sind 1,5 Berufssoldaten pro Grundwehrdiener – ein Missverhältnis.
  • 886 Offiziere & U-Offiziere sind im Tagesschnitt für Weiterbildung freigestellt: 236 büffeln an der Militärakademie, 20 nehmen an Speziallehrgängen teil, 182 werden in Waffen- und Fachschulen unterrichtet. 66 Offiziersanwärter bereiten sich auf die Akademie-Aufnahme vor, 293 Unteroffiziere besuchen die Akademie. 20 Offiziere absolvieren den Grundausbildungslehrgang, 24 den FH-Masterstudiengang und 21 den Stabslehrgang. Sprich: Fast 1.000 Offiziere verbringen ihren Tag mit Lernen.
  • 1.600 Soldaten sind in der Überwachung des Luftraums im Einsatz. Sie beobachten mithilfe von drei ortsfesten Radarstationen 3.561 Luftbewegungen. Das heißt: Die meisten Soldaten sind für unseren Luftraum im Einsatz. Das sind übrigens durchwegs Profis.
  • 1.279 Blauhelme stehen regelmäßig in 13 internationalen Missionen im Einsatz. 120 vertreten die Interessen des Heeres in 31 Staaten. 450 werden für Auslandseinsätze fit gemacht. 23 lernen Arabisch, 18 Englisch und 15 Französisch.
  • 350 Soldaten trainieren in der EU-Battle-Group, 26 beteiligen sich an internationalen Übungen.
  • 369 Katastrophen-Helfer sind im Tagesschnitt nach Naturkatastrophen österreichweit im Einsatz – deutlich weniger als gedacht.
  • 360 Jungmänner treten in sechs Stellungskommissionen zur Musterung an.
  • 275 Heeressportler gehen ihrem Training nach.
  • 353 Milizsoldaten sind in der Weiterbildung.
  • 56 Soldaten sind für Hege und Pflege von 36 Haflinger-Pferden nötig.
  • 174 Militärhunde werden an 16 Dienststellen eingesetzt, 16 Trainer kümmern sich im Zentrum Kaisersteinbruch um sie. Für 13 Welpen sind zwei Bedienstete zuständig.

Fazit: Nur 3.600 Soldaten der 26.000-Mann-Armee sind wirklich im Einsatz – der Rest übt oder erhält das umstrittene System.

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