ORF-Bürgerforum

Faymann & Pröll stellen sich den Menschen

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Der Kanzler und sein Vize wiederholten vorallem altbekannte Positionen.

Die Angst um das Ersparte, die soziale Fairness bei der Krisenbewältigung und der Unmut darüber, für eine nicht selbst verursachtes Problem zur Kasse gebeten zu werden, dominierte am Mittwochabend eine Bürgerforumsdebatte im ORF-Fernsehen. Bundeskanzler Werner Faymann (S) und Vizekanzler Josef Pröll (V) versuchten, die Begrenzungen zu erläutern, denen nationale Politiker unterliegen und versprachen, beim Budget im kommenden Herbst Fairness walten zu lassen.

Die Krise und der Bürger
Laut einer zugespielten Umfrage de Meinungsforschungsinstituts OGM machen 59 Prozent der Österreicher "Finanzspekulanten" und 26 Prozent "Politiker" für die Krise verantwortlich - die Banken sehen nur 9 Prozent in der Verantwortung, gar nur zwei Prozent wollen einen Anteil bei den verschuldeten Haushalten erkennen. Dementsprechend häufig konzentrierten sich die Wortmeldungen aus dem Publikum darauf, die Reichen und den Finanzsektor stärker in die Pflicht zu nehmen.

Faymann und Pröll wiederholten altbekannte Positionen. Der sozialdemokratische Bundeskanzler betonte, man dürfe beim Sparen "nicht mit dem Rasenmäher" über alle Bereiche "drüberfahren". Die Krise werde sich auch nicht lösen lassen, "wenn man nicht auch die Frage der Verteilungsgerechtigkeit offen anspricht", plädierte der Kanzler für eine stärkere Vermögensbesteuerung. Finanzminister Pröll lehnte eine Besteuerung von Leistungsträgern ab, versprach aber, dass im kommenden Herbst "niemand außen vor gelassen wird und jeder einen Beitrag gemäß seiner Leistungsfähigkeit wird bringen müssen."

An der Live-Diskussionssendung "Eurokrise: Zahlen wir die Rechnung?" haben rund 300 Zuseher teilgenommen.

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