5. Sommergespräch

Faymann flieht vor den Enten

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Die ÖSTERREICH-Story über das Kanzlerbüro-E-Mail an den ORF überschattete Faymanns Sommergespräch. Die Ansagen des Kanzlers.

SP-Kanzler Werner Faymann wurde bei seinem ORF-Sommergespräch in Bregenz weder durch die Sonne geblendet, noch durch Regen oder quakende Enten gestört. Die Aufzeichnung des Faymann-Gesprächs fand ja auch nicht wie ursprünglich geplant auf der Bregenzer Festspielbühne outdoor, sondern im Bregenzer Festspielhaus indoor statt.

In einem Glaskobel mit Blick auf die Bühne beantwortete Faymann am Dienstag Abend die Fragen von ORF-Moderatorin Ingrid Thurnher und Oscar-Preisträger Stefan Ruzowitzky.

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© ORF
Foto: (c) APA

Der ORF hatte das letzte Sommergespräch - im Unterschied zu den vorherigen Aufzeichnungen mit den anderen vier Parteichefs – nach diversen Pannen und einer Intervention verlegt. ORF-Chefredakteur Karl Amon erklärt via ÖSTERREICH zwar, dass das „stets so geplant war“.

Am Montag hatte ÖSTERREICH freilich ein E-Mail von Kanzler-Sprecherin Angelika Feigl veröffentlicht und damit für jede Menge Wirbel gesorgt. Feigl ängstigte sich in ihrem E-Mail an den ORF um "Wind und Glocken“ oder um „quakende“ Enten während Faymanns Auftritt.

Faymann blieben quakende Enten doch erspart...
Feigl wollte ihrem Chef offenbar Pannen wie bei Grünen-Vizechefin Maria Vassilakous TV-Aufzeichnung – starker Regen – oder während BZÖ-Chef Josef Buchers Sommertalk – ohrenbetäubendes Glockenläuten – ersparen.

Nachdem der ORF vor zehn Tagen das E-Mail erhalten hatte, überlegten sie gleich eine Verlegung in ein Studio. Vergangenes Wochenende fiel dann die Entscheidung: Der Kanzler dürfe als Einziger vor Enten fliehen und im Festspielhaus statt auf der Seebühne befragt werden.

Minutiöse Vorbereitung auf den Sommer-Talk
Faymann hatte sich auch sonst minutiös auf sein erstes ORF-Sommergespräch als Kanzler vorbereitet. Der Bundeskanzler hat sich Ruzowitzkys Oscar-prämierten Film „die Fälscher“ ebenso angeschaut wie mehrere Interviews mit dem Filmschaffenden. Für Faymann war es auch besonders wichtig, Signale in Richtung verunsicherter Künstler zu setzen – die dem Kanzler bekanntlich nicht ­unbedingt in Scharen zu laufen.

Kampf gegen Arbeitslosigkeit & FPÖ
Und natürlich erklärte der Bundeskanzler in seinem ORF-Sommergespräch auch, dass er den Kampf gegen die steigende Arbeitslosigkeit und für „mehr soziale Gerechtigkeit“ als sein primäres Anliegen sehe. Lesen Sie hier mehr dazu: EU-Kommissar bleibt bei der ÖVP!

Auch seine klare Ablehnung gegenüber der FPÖ machte Faymann noch einmal klar. Er halte „nichts von Hasspredigern“. Über die E-Mail-Intervention aus seinem Büro und die Sorgen vor weiteren ORF-Pannen schwieg man sich hingegen „vornehm“ aus. Dabei wären die Ängste unbegründet gewesen: Während Faymanns TV-Aufzeichnung strahlte draußen die Sonne bei 24 Grad.

Im Video: Faymann würde Graf am liebsten abwählen

Im Studio mit künstlicher Beleuchtung war es wohl unangenehmer, aber gänzlich „Enten-frei“...

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