Kroatienbesuch

Faymann und Milanovic: "Ressourcen begrenzt"

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 Bis zu 20.000 Flüchtlinge werden in Kroatien erwartet.

"Wir werden konstruktiv und kooperativ sein, aber unsere Ressourcen sind begrenzt", sagte der kroatische Ministerpräsident Zoran Milanovic am Donnerstag nach dem Treffen mit Faymann in Zagreb. Gesundheitsministerin Sinisa Varga erklärte, laut inoffiziellen Schätzungen könnten in den kommenden Tagen bis zu 20.000 weitere Personen in Kroatien eintreffen.

Kroatien als Transitland
"Ich weiß nicht, ob wir alle Menschen werden registrieren können", fügte Milanovic hinzu. Die ankommenden Menschen würden aber ohnehin nicht in Kroatien bleiben wollen. "Wir sind ein Transitland für sie, werden sie aber sicher besser behandeln als andere Länder", sagte der Sozialdemokrat nach Angaben der kroatischen Agentur Hina. Dass die Kapazitäten "begrenzt" seien, gelte auch für Österreich, unterstrich Milanovic, "das aber größer und sehr reich ist."

Seit Dienstag, als Ungarn seine Grenze zu Serbien für Flüchtlinge abgeriegelt hat, kommen deutlich mehr Flüchtlinge nach Kroatien als zunächst von der Regierung erwartet. Rund 6.200 Menschen seien bis zum späten Vormittag eingetroffen, erklärte das Innenministerium auf seiner Homepage.

Vorratslager noch gut gefüllt
Noch seien die für die Flüchtlingsbetreuung vorgesehenen Vorratslager gut bestückt, bestätigte Wirtschaftsminister Ivan Vrdoljak. Seitens der Regierung wurde nicht ausgeschlossen, dass auch Container als provisorische Unterkünfte zur Verfügung gestellt werden könnten, die bereits im Vorjahr bei der Hochwasserkatastrophe in Kroatien zum Einsatz gekommen waren.

Faymann und Milanovic sprachen sich laut einer Aussendung vom Donnerstag zudem für eine gemeinsame europäische Außenpolitik und ein stärkeres internationales Engagement in der Flüchtlingsfrage aus.
 

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