Kaczynski-Absturz

Faymann und Pröll fliegen gemeinsam

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Der tödliche Flugzeugabsturz des polnischen Präsidenten Lech Kaczynski ändert nichts an den österreichischen Usancen.

Während Unternehmen mit einschlägigen Richtlinien sicherstellen, dass im Fall eines Flugzeugabsturzes nicht der gesamte Vorstand auf einen Schlag ausfällt, gibt es entsprechende Regeln für die Regierung nicht. "Wir sind auch schon gemeinsam geflogen", sagte SPÖ-Kanzler Werner Faymann nach dem Ministerrat neben seinem ÖVP-Vize Josef Pröll sitzend. Der ärgerte sich über die aktuelle Debatte und wollte sich nicht ausmalen, mit welchen Schlagzeilen die Medien eine Regierung bedenken würden, die mit sechs unterschiedlichen Flugzeugen zu ein und dem selben Staatsbesuch anreisen würde.

Teamgeist
Faymann sieht auch nach dem Absturz des polnischen Präsidenten Lech Kaczynski und eines großen Teils der polnischen Armeeführung keinen Grund, die aktuelle Praxis zu ändern. Er betonte, es gelte vielmehr die Flugsicherheit für alle, nicht nur für Politiker, zu verbessern. Außerdem müsse noch geklärt werden, warum die polnische Präsidentenmaschine abgestürzt sei, sagte Faymann mit Verweis auf Gerüchte, Kaczynski selbst habe dem Piloten die Landung bei widrigen Bedingungen empfohlen. Für ihn wäre eine solche Anweisung jedenfalls undenkbar, so der Kanzler.

Pro Mann ein Flieger
Pröll zeigte sich über die aktuelle Debatte verärgert, zumal sich die Regierung erst kürzlich mit heftiger Oppositions-Kritik an ihren (Flug)Reisekosten konfrontiert sah. "Am besten alle in einem Flieger und möglichst kostengünstig" sei damals das Motto gewesen, sagte Pröll und gab zu bedenken, wie die Medien wohl reagieren würden, wenn sechs Minister zu ein und dem selben Staatsbesuch mit sechs unterschiedlichen Flugzeugen anreisen würden.

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