"Unverzichtbar"

Fekter bricht Lanze für Zivildienst

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Rund ein Drittel der wehrpflichtigen Männer leistet Zivildienst.

Innenministerin Maria Fekter (ÖVP) hat am Mittwoch eine Lanze für den Zivildienst gebrochen. Dieser habe in den vergangenen Jahren einen "philosophischen Wandel" durchgemacht: Während Zivildiener früher oft "am Rand der Gesellschaft" gestanden seien, seien sie heute "unverzichtbar", so Fekter in einer Pressekonferenz mit dem oberösterreichischen Rot-Kreuz Präsidenten Leo Pallwein-Prettner in Seewalchen anlässlich des 101. Zivildienerturnus in seiner Organisation.

Zivildienstgesetz-Novelle
Die mit 1. November in Kraft getretene Zivildienstgesetz-Novelle ermögliche den Betroffenen nun nicht nur, in Schützenvereinen und als Jäger aktiv zu sein, sondern auch bei der Justizwache oder der Polizei zu arbeiten, erklärte Fekter. Neu ist auch, dass sie in Kinderbetreuungseinrichtungen arbeiten dürfen, was angesichts von Gratiskindergarten, Pflichtkindergarten und Nachmittagsbetreuung von Bedeutung sei. Das Interesse sei bisher "unterschiedlich", in den Städten sei die Nachfrage größer als am Land.

Ein Drittel leistet Zivildienst

Rund ein Drittel der jungen Leute leistet Zivildienst, zwei Drittel Präsenzdienst, rechnete Fekter vor. Die Zivildienstagentur weise pro Jahr rund 13.000 Personen zu und zahle etwa 60 Mio. Euro Förderungen an die Trägerorganisationen. Auf die Anfrage Pallwein-Prettners hin, ob die Kürzung der Förderung von 635 auf 600 Euro pro Zivi nicht zurückgenommen werden könne, verteidigte die Ministerin ihr Sparpläne: Auch das Innenressort habe einen Beitrag zu leisten und die Rücknahme sei "sehr moderat" erfolgt. Die Zivildiener seien "ohnehin sehr günstige Arbeitskräfte".

Rotes Kreuz: Zivis "unverzichtbarer Bestandteil"

Das Rote Kreuz in Oberösterreich beschäftige pro Jahr 550 Zivildiener, berichtete Pallwein-Prettner. Bei mehr als einem Drittel der über 500.000 jährlichen Einsätze seien sie beteiligt. "Sie sind ein unverzichtbarer Bestandteil in der Aufrechterhaltung des Rettungswesens und könnten nur mit Mehrkosten von 11,2 Mio. Euro jährlich durch berufliches Personal ersetzt werden." Rund 80 Prozent der Zivildiener beim Roten Kreuz würden später als freiwillige Mitarbeiter erhalten bleiben, freut sich der Rot-Kreuz-Präsident.

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