Sofia

Ferrero-Waldner erhält höchsten bulgarischen Orden

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Benita Ferrero-Waldner erhält die höchste Auszeichnung Bulgariens. Sofia ehrt sie für ihre Rolle bei der Befreiung der fünf Krankenschwestern.

EU-Außenkommissarin Benita Ferrero-Waldner wird kommende Woche die höchste bulgarische Auszeichnung für ihre Rolle bei der Befreiung von fünf bulgarischen Krankenschwestern und einem Arzt aus achtjähriger Haft in Libyen erhalten. Die Angeklagten waren von der libyschen Justiz wegen der angeblichen Infizierung von mehr als 400 Kindern in einem Spital in Benghazi mit dem HIV-Virus zum Tode verurteilt worden.

OrdenFerrero-Waldner wird für ihre erfolgreichen Bemühungen den Orden "Stara Planina" ("Balkangebirge") erhalten. Die frühere österreichische Außenministerin wird die Auszeichnung am Montag bei einer Zeremonie durch Präsident Georgi Parwanow überreicht bekommen. Parwanow hatte die "außerordentliche Rolle" Ferrero-Waldners bei der Lösung der Affäre gelobt.

Die Krankenschwestern und der ursprünglich palästinensische Arzt - der mittlerweile Bulgare ist - waren im Juli freigekommen und nach Bulgarien gebracht wurden, wo sie vom Präsidenten umgehend begnadigt wurden.

Ferrero-Waldner wird zudem die Ehrenbürgerschaft Sofias durch Bürgermeister Boiko Borisow verliehen werden. Die Stadtverwaltung hatte im Juli beschlossen, diese Ehrung neben der EU-Kommissarin auch der französischen First Lady Cecilia Sarkozy wegen ihrer "Standhaftigkeit, Stärke und Entschlossenheit während der Verhandlungen mit Libyen und ihres einzigartigen Beitrags zur Befreiung der Krankenschwestern" zukommen zu lassen.

Die beiden Frauen hatten nach tagelangen Verhandlungen die Freilassung der sechs Gefangenen erreicht. Die Hintergründe sind jedoch nach wie vor Gegenstand von Spekulationen sowohl in der französischen als auch der bulgarischen Presse. Die Rückkehr der zum Tode Verurteilten nach Bulgarien war schließlich durch ein Abkommen in Höhe von mehreren Millionen Dollar zwischen Libyen und Bulgarien zu Stande gekommen.

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