Moscheen-Debatte

Fischer: 
Rüffel für 
Islam-Chef

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Der Rüffel für Islam-Chef Anas Schakfeh überrascht dann doch.

 Logisch: Fischer ging mit dem „Moschee baba“-Spiel der steirischen FPÖ am Sonntag scharf ins Gericht: „Dieses Internet-Spiel ist ein absoluter Unfug und eine wirkliche Geschmacklosigkeit.“ Parteien sollten wissen, so Fischer, dass „Menschen klüger sind, als viele glauben, und mangelnde Argumente nicht durch verbale Aggressivität ersetzbar sind.“

Eine Moschee mit Minarett pro Bundesland? So weit, so gut. Völlig über­raschend nahm sich Fischer aber auch den Chef der Islamischen Glaubensgemeinschaft, Anas Schakfeh, zur Brust. Der hatte ja die Moschee-Debatte mit seiner Forderung ausgelöst, dass es langfristig in jeder Landeshauptstadt eine Moschee samt sichtbarem Minarett geben müsse.

„Zuspitzung ist schädlich.“
Fischer: „Wenn Schakfeh nochmals nachdenkt, wird er erkennen, dass er keinen guten Zeitpunkt für eine sachliche Diskussion gewählt hat.“ Alles, was zu einer „Zuspitzung oder Emotionalisierung führt“, legte der Präsident noch nach, sei „schädlich“.

Der Vorstoß ist doch einigermaßen überraschend – hatte es der Präsident doch stets vermieden, sich in religiöse Angelegenheiten zu mischen.

Aufteilung von Moscheen „ist nicht sinnvoll“. Gestern sagte er zu Schakfehs Forderung weiter: „Es ist nicht sinnvoll, sich langfristig auf genaue Zahlen für die Aufteilung von Gotteshäusern oder Moscheen auf die Bundesländer festzulegen. Und weiter: „Ich gestehe jedoch zu, dass es Akzeptanzprobleme und Ängste in der Bevölkerung bezüglich des Islam gibt.“ Und es komme darauf an, ob man Ängste schüre und politisches Kapital daraus schlage – oder an deren Überwindung mitwirke.

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