Für die Hofburg

Fischer gegen gemeinsamen SPÖ-ÖVP-Kandidaten

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Ermahnung an Landeshauptleute: "Sie haben garantiert, Quoten zu erfüllen."

Bundespräsident Heinz Fischer hält nichts von einem gemeinsamen Kandidaten der SPÖ-ÖVP-Koalition für seine Nachfolge. Auf die Frage, ob SPÖ und ÖVP einen gemeinsamen Kandidaten nominieren sollen, sagt Fischer im großen ÖSTERREICH am SONNTAG-Interview: "Ich meine: Nein, die Bevölkerung soll die Möglichkeit haben, auszuwählen."

Dass einige potenzielle Nachfolger - etwa Alexander Van der Bellen - bereits ein höheres Alter aufweisen, sieht der Bundespräsident nicht als Hinderungsgrund: "Der Geburtsschein ist hier kein entscheidendes Argument. Ich bewundere meinen Freund, den italienischen Staatspräsidenten Giorgio Napolitano, der im nächsten Jahr 90 Jahre alt wird."

Auch zum Thema Flüchtlinge und Asyl findet Bundespräsident Heinz Fischer im ÖSTERREICH am SONNTAG-Interview klare Worte: "Zelte sind in Österreich keine Lösung. Man wird wohl noch die eine oder andere Kaserne oder leer stehende Gebäude bereitstellen, um diesen armen Menschen, die aus der Hölle eines Bürgerkriegslandes wie beispielsweise Syrien entfliehen konnten, ein Dach über dem Kopf zu bieten. Die Landeshauptleute haben öffentlich versprochen - ich will sogar sagen, sie haben garantiert -, dass sie bis Jänner ihre Quoten zu 100 Prozent erfüllen. Darauf muss man sich verlassen können."

Der Bundespräsident tritt außerdem dafür ein, dass Asylwerber unter gewissen Umständen arbeiten dürfen: "Man muss prüfen, wie man in bestimmten Fällen die Arbeitskraft von Flüchtlingen nützen kann, wenn diese arbeitsfähig und arbeitswillig sind. Warum sollen diese dann nicht selbst zum eigenen Unterhalt beitragen? Ich finde die Haltung des ÖGB-Präsidenten verantwortungsvoll und mutig!"

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