Bawag-Spekulant

Flöttl 
geheim 
in Wien

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Wolfgang Flöttl ist seit voriger Woche in Wien. Er wurde in der U-Bahn gesehen. 

Diese Woche wird der Fahrplan für den Bawag-Prozess II festgelegt. Voraussichtlich soll die Verhandlung am 24. April starten.

Eine der Schlüsselfiguren im Skandal bereitet sich intensiv auf den Prozess vor – und zwar in Österreich. Wolfgang Flöttl, der gefallene Spekulant, lebt in Manhattan – seit der Vorwoche wurde er aber mehrfach in Wien gesichtet. Das berichten mehrere Zeugen auf Twitter: „Habe Flöttl in der U2 Richtung Schottentor gesehen“, steht da etwa. Oder: „Flöttl hat mir in der U-Bahn seinen Platz überlassen.“ Die Kanzlei von Flöttls Staranwalt Herbert Eichenseder liegt direkt an der U2 – hier gehen die beiden derzeit wohl die Fall­akten durch.

Geld eingesteckt?
Für Interviews sindist weder der Spekulant noch sein Advokat zu sprechen. Zu viel steht auf dem Spiel. Beim ersten Bawag-Urteil wurde Flöttl zu zweieinhalb Jahren Haft, davon zehn Monate unbedingt, verurteilt.

2007 interessierte die Justiz diese zentrale Frage nicht: Hat Flöttl die Bawag-Gelder von 1,3 Mrd. Euro verspekuliert oder gar eingesteckt? Flöttl berief sich im ersten Prozess auf einen Computercrash, der alle Unterlagen vernichtete. Richterin Claudia Ban­dion-Ortner glaubte Flöttl. Der Oberste Gerichtshof nicht, er verwies die Causa an die erste Instanz.

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Helmut Elsner will nun beweisen können, dass Flöttl 800 Millionen Dollar eingesackt (es gilt die Unschuldsvermutung).

Abhör-Angst
Flöttl lebt jedenfalls in Angst. „Er fürchtet, dass er in Wien abgehört wird, er telefoniert nur von Telefonzellen aus“, so ein Insider. Aber: Ein höheres Strafmaß, als er schon bekommen hat, kann es für Flöttl laut Gesetz nicht geben.

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