Einigung nach Chaos

Frank tritt in Tirol an

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Kompromiss mit Liste Mayr - Jetzt startet er Wahlkampf.

Donnerstag, kurz nach 10 Uhr, war die Welt des Frank Stronach wieder in Ordnung: Stolz posierte der Parteigründer mit Spitzenkandidat Hans-Peter Mayr vor dem Hotel Vomperhof, um die neue Einigkeit zu demonstrieren.

Die Einigkeit baut auf einem Kompromiss auf: Stronach wird nun doch die von der Wahlbehörde zugelassene Mayr-Liste unterstützen, das Team Stronach wird in Tirol als „Liste Stronach-Mayr“ auftreten – das teilte der Chef 16 Mitgliedern der drei Stronach-Listen in einem 90-minütigem Krisentreffen in Vomp mit.

Bürgerrat aus 50 Tirolern für das Team Stronach
Zur Erinnerung: Bei der Behörde waren drei Listen angemeldet, jene von Mayr, Sonja Ulmer und Walter Jenewein. Aber: Nur Ulmers Liste hatte Stronachs Sanktus; die Behörde akzeptierte aber die Liste Mayr. Die Folge: das totale Parteichaos. „Es sind Fehler passiert, wir wollen das Beste draus machen“, gab Stronach zu. Ein Bürgerrat aus 50 Tirolern aller Stronach-Gruppen soll jetzt als Aufsichtsrat fungieren. Auf den Plakaten ist nur Frank zu sehen, der bis zur Wahl noch drei Mal nach Tirol kommen will. Der Lösung ging ein Krimi voraus: Am Dienstag buhlten noch alle drei Listen um Stronachs Gunst, der sie im 30-Minuten-Takt empfing. Nach der Tirol-Rettung eilte Frank per Jet nach Salzburg, wo er das Team vorstellte und den Wahlkampf-Auftakt in Mittersill feierte.

 

ÖVP stürzt auf 33 Prozent ab
Der amtierende Landeshauptmann Günther Platter und seine ÖVP schwächeln in der schwarzen Hochburg Tirol wie noch nie: 17 Tage vor der Wahl kommt die ÖVP laut der neuesten Gallup-Umfrage für ÖSTERREICH nur noch auf 33 Prozent – das ist ein historischer Tiefstand. 2008 bei der letzten Landtagswahl kam die ÖVP noch auf 40,5 Prozent.

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Auf Platz 2 liegen Rote und Grüne mit je 15 Prozent gleichauf, aber nur noch drei Prozent vor der Liste „Vorwärts Tirol“, die auf 12 Prozent kommt und weiter stark im Aufschwung ist.

Erst mit 9 Prozent auf Platz vier liegt die FPÖ, dahinter die Liste Fritz, die seit dem Ausstieg ihres Gründers Fritz Dinkhauser und gegenüber 2008 total verliert. Stronach kommt in Tirol – wohl aufgrund des verwirrenden Listen-Chaos – nur auf vier Prozent und liegt damit gleichauf mit dem Bürgerklub Tirol von Transit-Rebell Fritz Gurgiser.

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