Sozialminister Hundstorfer

"Freiwilliges Integrationsjahr" für Flüchtlinge

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Entsprechende Bestimmungen sollen in das Budgetbegleitgesetz einfließen.

Es soll nach dem Vorbild des "Freiwilligen Sozialen Jahres" sein und für anerkannte Flüchtlinge eine Mischung aus Ausbildungsverhältnis und freiwilliger Tätigkeit sein, das berichtete Sozialminister Hundstorfer heute den Abgeordnteten im Sozialausschuss des Nationalrats. Entsprechende gesetzliche Bestimmungen sollen in das Budgetbegleitgesetz aufgenommen werden. Das "freiwillige Integrationsjahr" kann demnach bis spätestens zwei Jahren nach Anerkennung des Asylstatus angetreten werden und soll so rund 1.000 Flüchtlingen pro Jahr eine Perspektive bieten.

Maximal ein Jahr
Tiefere Sinn hinter diesem Vorschlag ist, dass die Flüchtlinge unter anderem auch Sprachkurse besuchen sollen, damit sie schneller Deutsch lernen können.

Angeboten wird das Integrationsjahr von all jenen Organisationen, die bereits Zivildiener beschäftigen. Die betroffenen Flüchtlinge erhalten währenddessen zwar Kranken- und Unfallversicherung, jedoch sind sie nicht pensions- oder arbeitslosenversichert. Interessierte können sich zwischen 6 Monate und einem Jahr an diesem Projekt beteiligen. Verlängerungen sind keine geplant.


Mehr Lehrberufe für Asylwerber
Um Betroffenen die Integration zu erleichtern, plant Hundstorfer außerdem mehr jugendlichen Asylwerbern eine Lehrausbildung zu ermöglichen. Bisher stehen Flüchtlingen zwölf Lehrberufe zu Auswahl, jedoch soll das Angebot erweitert werden. Derzeit arbeitet man in Tirol an einem Modell, das auch als Vorbild für andere Bundesländer dienen soll, da es vor allem im Westen Österreichs in der Gastronomie viele offene Lehrstellen gibt. 

Diese Perspektive auf Lehrstellen und Job soll Asylwerber außerdem zu einem Umzug in die westlichen Bundesländer bewegen. Trotz eines neuen Modells, hat sich nichts an der Vorgabe geändert, dass bei offenen Lehrstellen Inländer Vorrang haben.

30.000 mehr Flüchtlinge beim AMS
Allgemein geht Hundstorfer davon aus, dass die Zahl der beim Arbeitsmarktservice vorgemerkten Flüchtlinge in den nächsten Wochen und Monaten um rund 30.000 Personen wachsen wird. Derzeit sind ihm zufolge 19.000 Flüchtlinge beim AMS als arbeitssuchend registriert, von dieser Zahl müsse man aber rund 6.000 abziehen, da sie zwar in der Statistik als Flüchtlinge geführt werden, zum Teil aber schon jahrelang in Österreich sind und nach einer längeren Beschäftigungsphase arbeitslos wurden. 10.000 bekämen vom AMS ein "volles Service", jedoch ohne Arbeitslosengeld, die übrigen 4.000 haben zumindest ein Teileinkommen.

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