Grüne kritisieren

Fremdenrecht ist "Geldverschwendung"

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Glawischnig und Korun fordern zweijährige Niederlassungsbewilligung nach 5 Jahren Aufenthalt.

Für die Grünen ist das derzeitige Fremdenrecht aus wirtschaftspolitischer Sicht "Steuergeldverschwendung". So würden etwa viele Kinder und Jugendliche hier ausgebildet und dann abgeschoben, bevor sie einen Beitrag für die Gesellschaft leisten könnten, kritisierte Bundessprecherin Eva Glawischnig am Freitag. Die Grünen schlagen deshalb für Kinder und Jugendliche sowie ihre Eltern eine zweijährige Niederlassungsbewilligung nach fünf Jahren Aufenthalt vor.

Affäre Zogaj
Arigona Zogaj stehe beispielsweise ein Jahr vor der Matura und müsse nun bald das Land verlassen - so gehe es auch vielen anderen, erklärte Glawischnig. Weiters gebe es einen hohen Anteil an ausländischen Studierenden, die Österreich nach ihrem Abschluss verlassen müssten. Flüchtlinge, auch bestens ausgebildete, dürften jahrelang nicht arbeiten und ihr Wissen nicht in den Arbeitsmarkt einbringen. Für Glawischnig ist diese Situation "wirtschaftspolitischer Unfug".

Neue Rechtslösung
Die Grünen fordern eine neue Rechtslösung, damit Kinder und Jugendliche, die jahrelang in Österreich leben, hier bleiben können: Für jene, die sich in Ausbildung befinden oder diese bereits abgeschlossen haben, die sich seit fünf Jahren im Land aufhalten, am Asylverfahren mitwirken und strafrechtlich unbescholten sind, soll es für zwei Jahre eine Niederlassungsbewilligung geben. Diese würde eine Arbeitserlaubnis beinhalten, das Aufenthaltsrecht solle dann auch für die Eltern gelten, erläuterte Menschenrechtssprecherin Alev Korun. Viele der betroffenen Eltern hätten ohnehin einen Arbeitsplatz. Nach zwei Jahren soll es die Möglichkeit einer Verlängerung geben.

Die sogenannten Altfälle, rund 14.000 Asylverfahren, könnten so quasi mit einem Schlag erledigt werden, meinte Korun, auch die Situation von Arigona Zogaj ließe sich so lösen. Mit diesem Ansatz, der auch die Qualifikation der Asylwerber berücksichtige, sei man auch auf Linie mit Wirtschaftskammer und Industriellenvereinigung, betonte Glawischnig.

Bei dem vorgeschlagenen Modell gehe es hauptsächlich um die "Altfälle", so Korun. Sollte es die Regierung schaffen, die Verfahren - unter Berücksichtigung der Qualität, wie die Menschenrechtssprecherin betont - zu beschleunigen, wäre eine derartige Lösung in Zukunft ja nicht mehr notwendig. Wenn man es möchte, sei der Beschluss eines solchen Modells noch im Herbst möglich, meinte Glawischnig.

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