Rennen um ORF-Chefposten

Grasl im großen ÖSTERREICH-Interview

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Der Herausforderer von Alexander Wrabetz über seine Pläne für den ORF.

Richard Grasl wird für die Position des ORF-Generaldirektors antreten. Das gab der derzeitige Kaufmännische Direktor am Donnerstag im ORF-Stiftungsrat bekannt. Im Interview mit der Tageszeitung ÖSTERREICH erklärt er die Hintergründe.

ÖSTERREICH: Herr Grasl, lange brodelte die Gerüchteküche, jetzt ist es offiziell, wann haben Sie es entschieden, dass Sie kandidieren?

Richard Grasl: Es war ein Reifungsprozess über mehrere Monate, die endgültige Entscheidung habe ich vor wenigen Tagen getroffen.

ÖSTERREICH:
Was sind ihre Beweggründe?

Grasl: Der ORF steht – wie alle Medienunternehmen -  vor großen Herausforderungen wie zB Digitalisierung, verändertes Nutzerverhalten vor allem der jungen Menschen. Ich werde neue Ideen zu Unternehmensführung, Struktur oder heimischem Programm in meinem Konzept präsentieren.

ÖSTERREICH: Haben Sie die Mehrheit im Stiftungsrat?

Grasl: Ich werde die kommenden  Wochen dazu nützen, für eine Mehrheit zu werben. Ich sehe das als positiven Idee-Wettbewerb für die Zukunft des ORF.

ÖSTERREICH:
Haben Sie über Ihre Kandidatur mit Herr Wrabetz gesprochen?

Grasl: Selbstverständlich. Es gab in den letzten Wochen viele Gespräche, die gezeigt haben, dass wir in unseren Vorstellungen für die nächsten Jahre auseinanderliegen. Vor dem Stiftungsrat habe ich ihn dann persönlich über meine Entscheidung informiert.

ÖSTERREICH:
Denken Sie Herr Wrabetz ist ein guter Generaldirektor?

Grasl: Wir haben immer professionell zusammengearbeitet und werden das auch sicher in den kommenden Wochen tun.

ÖSTERREICH: Was finden im ORF gut, was schlecht?

Grasl: Unser größtes Asset sind unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, ich bin begeistert vom Engagement des Teams. Entwicklungspotential haben wir sicher hinsichtlich einer gelebten Unternehmenskultur.

ÖSTERREICH: Was würden Sie gerne ändern?

Grasl: Ebendiese, also eine neue Unternehmens- und -führungskultur. Ich will deutlich mehr österreichisches Programm und eine weitere Stärkung unserer Information.
 

Interview: Dora Varro

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