UNHCR

Griechenland hat mehr Asylanträge als Ö

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Das UNHCR widerspricht Innenministerin Maria Fekter, die im Parlament erklärt hatte, Österreich sei bei Asylanträgen "wesentlich höher belastet" als Griechenland und liege "bei einem Pro-Kopf-Vergleich bei der Belastung bereits an vierter Stelle".

Laut UNO-Flüchtlingshochkommissariat UNHCR lag die Zahl der Asylanträge im Vorjahr in Griechenland bei 19.900, in Österreich bei 12.800. Pro Kopf liege Griechenland auf Platz vier, Österreich dahinter. Betrachte man die Zahl der Asylanträge im Verhältnis zur Wirtschaftskraft, komme Österreich auf Rang elf in der EU, während Griechenland mit Platz vier zu den am meisten geforderten Ländern der Union zähle.

Gemeinsame Standards überfällig
Der geschäftsführende Leiter des UNHCR-Büros in Österreich, Roland Schönbauer, erklärte dazu, nach internationalen Statistiken sei "Griechenland wesentlich stärker gefordert als Österreich und sollte daher nicht mit zusätzlichen Asylfällen in seinem Aufholprozess behindert werden. Sonst wird das nie etwas mit den gemeinsamen Standards in der EU. Diese überfälligen gemeinsamen Standards sind die Grund-Voraussetzung, das Fundament, für den Zuständigkeitsmechanismus der Dublin-Verordnung, nicht umgekehrt."

Ausnahmen von Abschiebung
Schönbauer betonte ferner, das UNHCR erneuere seine Aufforderung "an alle Dublin-Staaten, also auch Österreich, in Sachen Dublin-Überstellung von Asylsuchenden nach Griechenland von seinem Selbsteintrittsrecht nach Artikel 3(2) der Dublin-Verordnung Gebrauch zu machen und die Abschiebungen unverzüglich zu stoppen. Die Alpenrepublik sollte sich an diversen anderen europäischen Ländern ein Beispiel nehmen wie etwa der Schweiz, die Kinder nicht mehr abschiebt."

In Deutschland gebe es ebenfalls Ausnahmen von der Abschiebung für minderjährige und andere besonders hilfsbedürftige Gruppen von Asylsuchenden.

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