Wahl 2013

Grüne Mobilisierung gegen Rot-Schwarz

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"Wahlkampfabtakt" im Wiener Palmenhaus - Glawischnig schießt sich auf ÖVP ein.

Vor einigen Hundert Unterstützern haben die Grünen am Samstag im Palmenhaus im Wiener Burggarten ihren "Wahlkampfabtakt" zelebriert. Angefeuert von "Eva, Eva!"-Sprechchören rief Spitzenkandidatin Eva Glawischnig dazu auf, bis zur letzten Minute um jede Stimme zu kämpfen und SPÖ und ÖVP bei der Nationalratswahl unter die 50-Prozent-Marke zu drücken. Als Einpeitscherin agierte die Salzburger Grünen-Frontfrau Astrid Rössler, Ehrengäste waren die früheren Parteichefs Alexander Van der Bellen und Freda Meissner-Blau.

Schwer fällt die Entscheidung aus Sicht Glawischnigs ohnehin nicht. "Entweder man wählt Grün, oder man wählt eine Partei mit Korruptionshintergrund". Die Grünen stünden neben sauberer Politik auch für einen Neustart beim Klima- und Umweltschutz, für ein Bildungssystem, das niemanden zurücklasse, und für mehr Gerechtigkeit im Sozialsystem und bei den Steuern. Sie sprach von einer "historischen Wahl, einer historischen Chance", mit der "Machtarroganz" der Großen Koalition Schluss zu machen.

Angriffig zeigte sich die Grüne Frontfrau vor allem gegenüber der ÖVP. Diese habe im Wahlkampf Lügen plakatiert: "Das gehört aus meiner Sicht abgewählt, abgestraft." Parteichef Michael Spindelegger habe sich zwar mit "Gentleman-Boxer" Vitali Klitschko getroffen, agiere aber eher wie der für seinen Ohrenbiss berüchtigte Mike Tyson. Vor allem will Glawischnig die Volkspartei aus dem Klima- und Umweltbereich "entfernen", denn sie habe Österreich hier vom Vorreiter zum Schlusslicht gemacht.

Glawischnig dankte den Unterstützern für ihr Engagement im Wahlkampf und begrüßte auch jene, die mit ihren Kindern zu der Veranstaltung gekommen waren. "Wir machen es für euch, die auf den Schultern ihrer Väter und Mütter sitzen", sagte sie. "Wir machen es für die Kinder dieser Welt."

Die Begrüßung der Gäste nahm die Salzburger Grünen-Chefin Astrid Rössler vor. Sie hob drei Qualitäten hervor, für die Grüne stehen stünden, nämlich Ernsthaftigkeit, Begeisterung und Standhaftigkeit. In der Salzburger Landesregierung lasse sie sich von diesen Prämissen leiten, nun sei es auch auf Bundesebene Zeit dafür. "Ich glaube, wir werden morgen alle Grund zum Feiern haben", sagte sie. "Wir sind angetreten, die Welt jeden Tag ein kleines Stück zu retten", Glawischnig kämpfe dafür mit ganzem Herzen.

Generell war Harmonie angesagt. Rössler lobte Meissner-Blau, obwohl diese zuletzt - vor allem wegen der Koalition mit dem Team Stronach und der ÖVP in Salzburg - recht heftige Kritik an ihrer Partei geübt hatte. "Alles was ich für die Grünen tun darf und kann, verdanke ich meinem großen Vorbild Freda", sagte sie unter dem Jubel der Anwesenden.

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