Tierschützer-Streit

Grüne kritisieren Hausdurchsuchung

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"Eine Frechheit", so Petrovic zur neuerlichen Hausdurchsuchung bei dem VGT.

"Fassungslos" zeigte sich am Mittwoch Madeleine Petrovic nach einer erneuten Hausdurchsuchung bei Aktivisten des Vereins gegen Tierfabriken (VGT) in Wien-Meidling. Die Grünpolitikerin ist als Präsidentin des Wiener Tierschutzvereins enger Kooperationspartner mit dem Verein gegen VGT, deren Aktivisten eine Anklage droht. "Was da im Gange ist, ist eine Frechheit. Die Polizei vermutet offenbar, dass wir eine Schutzgeldmafia sind."

Ärger - und auch Humor
Verärgerung mischten sich bei Petrovic mit Galgenhumor: "Unser Tierschutzhaus ist eh schon ziemlich desolat. Ich schlage also der Innenministerin vor, dass sie uns die Rossauerkaserne zur Verfügung stellt. Dort kann man uns dann auch ausgezeichnet überwachen."

Was Petrovic besonders ärgert: "Bei uns werden tausende Arbeitsstunden rein ehrenamtlich geleistet, niemand sieht nur einen Cent für sein Engagement. Und als Dank dafür wird man polizeilich überwacht. Dabei ist noch überhaupt nichts gefunden worden. Aber die gehen zu Rewe (der Handelskonzern bezieht laut Petrovic u. a. von Tierschutzorganisationen zertifizierte Produkte, Anm.) und fragen dort die Einkaufsleiter, wie sie von uns unter Druck gesetzt worden sind."

Die Politikerin und Tierschutzvereinspräsidentin rechnet mit bis zu 40 Anklagen. Laut Staatsanwaltschaft Wiener Neustadt sollen Tierschutzaktivisten von 2000 bis April 2008 Anschläge durchgeführt haben, die sich vornehmlich gegen Textil-Handelsketten richteten. Der von den Ermittlern bezifferte Schaden: Mehr als 600.000 Euro.

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