ÖSTERREICH-Interview

"War als EU-Außenminister im Gespräch"

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Der ehemalige SPÖ-Bundeskanzler freut sich: "Solche Positionen werden einem Land nicht täglich auf dem Silbertablett serviert."

Im Gespräch für die Sonntagausgabe der Tageszeitung ÖSTERREICH bestätigt der ehemalige österreichische Bundeskanzler Alfred Gusenbauer Kandidat für den attraktiven Posten des EU-Außenministers gewesen zu sein. Gusenbauer: "Ich weiß, dass einige meiner europäischen sozialdemokratischen Freunde, und auch einige nationale SPÖler, über mich als Hohen Beauftragten nachgedacht haben."

Gusenbauer hätte "auch gehört", dass sein Name beim Treffen der europäischen Sozialdemokraten vergangene Woche "im Gespräch war".

Dass sein Nachfolger als Parteichef und Kanzler, Werner Faymann, auf Johannes Hahn als EU-Kommissar statt auf ihn, Gusenbauer, bestanden hätte, wolle er nicht kommentieren. Gusenbauer: "Zu innenpolitischen Fragen äußere ich mich nicht mehr, wie Sie wissen." Der Ex-Kanzler gibt allerdings ÖVP-Außenminister Spindelegger Recht, der eingefordert hatte,alle österreichischen Kandidaten für EU-Spitzenjobs über die Parteigrenzen hinweg zu unterstützen. Gusenbauer: "Ich erachte diese Position für richtig. Es kommt nicht so häufig vor, dass Österreicher für solche Spitzenjobs im Gespräch sind. Soche Positionen werden einem Land nicht jedesmal auf dem Silbertablett serviert. Jeder, der hier nominiert wird,stärkt die Bedeutung des Herkunftlandes. Das muss man im staatspolitischen Interesse sehen."

Über seine Tätigkeit bei einem internationalen Investmentfonds sagt Gusenbauer: "Das ist kein neuer Job, ich bin dort auch nicht angestellt, sondern arbeite nur im Rahmen meiner Beratungstätigkeit. Es geht darum, europäische Investoren in das Wachstumsland Chile zu bringen."

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