Gemeinsame Schule

Häupl will "Gymnasium für alle"

Teilen

Auch die Grünen bekräftigen die Forderung des Bürgermeisters.

Der Wiener Bürgermeister Michael Häupl (SPÖ) hat am Donnerstag einen Vorschlag geäußert, mit dem er die ÖVP von der Gesamtschule überzeugen will: "Wenn die ÖVP so am Gymnasium hängt, dann machen wir doch die Gesamtschulreform 'Gymnasium für alle'", sagte Häupl im Rahmen der Klubtagung der Wiener SPÖ.

Nach seinem Auftritt bestätigte er seinen Vorschlag auch in einer Pressekonferenz: Den in seiner Rede dargelegten Vorstoß in Sachen "Gymnasium für alle" habe er ganz ernst gemeint.

"Semierotisches Verhältnis"
"Offensichtlich hat die ÖVP ein semierotisches Verhältnis zum Begriff Gymnasium", mutmaßte der Stadtchef - der keine inhaltlichen Hürden für eine Umsetzung sieht. Schon jetzt, so gab er zu bedenken, seien etwa Lehrpläne und Schulbücher in den jeweiligen Unterstufen identisch.

Laut Häupl müssten sowohl SPÖ als auch ÖVP mit der Lösung zufrieden sein: "Wir kriegen die gemeinsame Schule, die ÖVP den Begriff Gymnasium und findet darin Befriedigung."

Beste Chancen
Auch die Grünen bleiben dabei, wie sie in einer Aussendung betonten: Die gemeinsame Schule für alle Kinder von zehn bis 14 Jahren sei jenes Modell, das für jedes Kind die besten Chancen bedeute: "Beste Bildung und Zukunftschancen werden in der gemeinsamen Schule ideal umgesetzt", versicherte Bildungssprecher und Klubobmann David Ellensohn.

Kritik von FPÖ und ÖVP
Mit Kritik haben FPÖ-Vizebürgermeister Johann Gudenus und ÖVP-Landesparteichef Gernot Blümel auf die Aussagen von Bürgermeister Michael Häupl zur Gesamtschule im Rahmen der Klubtagung der Wiener SPÖ reagiert. Gudenus sprach in einer Aussendung am Donnerstag von einem "bildungstechnischen Einheitsbrei". Blümel wandte sich gegen "sozialistische Gleichmacherei".

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.