Hofburg-Wahl

Häupl zeigt sich "tief betroffen"

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Der Wiener Bürgermeister empfiehlt bei der Stichwahl indirekt Van der Bellen.

Wiens Bürgermeister Michael Häupl (SPÖ) zeigt sich vom Ergebnis der Bundespräsidentschaftswahl "tief betroffen". Angesichts der Dramatik sei es schwer, keine deftige Wortwahl zu finden, sagte er am Sonntag. In Wien zeige sich allerdings, dass Hofer mit 28 Prozent nicht besser abgeschnitten habe als die FPÖ bei der Wiener Landtagswahl im Herbst.

Systemkritik
Dass Hundstorfer deutlich weniger Stimmen erreichte als die SPÖ damals in Wien, führte er darauf zurück, dass viele SPÖ-Wähler diesesmal Van der Bellen geliehen haben. Insgesamt zeige das Ergebnis "ein hohes Maß an Verdrossenheit". "Ich halte nichts von Schuldzuweisungen", so der Wiener Bürgermeister. Die Wahl sei eine Systemkritik gewesen.

"Keine" Wahlempfehlung
Er gebe für die Stichwahl keine Wahlempfehlung ab. Dies sei "antiquiert", aber er halte nichts von einem Bundespräsidenten, der ein ungeklärtes Verhältnis zu Österreich habe und die Gesellschaft spalte, sagte Häupl ohne dabei den FPÖ-Kandidaten Norbert Hofer namentlich zu nennen. Er empfehle auch nicht "weiß" zu wählen.

Konsequenzen
Auf die Frage, ob es Konsequenzen geben werde, sagte Häupl: "Ja, natürlich, aber sicher keine personellen." Es gelte nun in gebotener Ruhe eine Strategie zu entwickeln, damit Strache bei der nächsten Nationalratswahl nicht in das Bundeskanzleramt einziehe. Zugleich warnte Häupl vor einem fliegenden Wechsel der ÖVP zur FPÖ auf Regierungsebene.

Zu den SPÖ-internen Diskussionen sagte Häupl, es gäbe nur eine sozialdemokratische Politik und keine Differenzierung zwischen der Wiener Innenstadt und den Außenbezirken.

Von der Kritik der Parteijugend an Bundeskanzler Werner Faymann hält der Wiener Bürgermeister nichts: "Wer Faymann mit Orban vergleicht, hat bei mir viel Reputation verspielt."

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