Universitäten

Hahns halbe Studiengebühren ernten wenig Beifall

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Der Wissenschaftsminister will berufstätigen Studenten die halbe Gebühr erlassen. Die SPÖ ortet Probleme bei der Uni-Finanzierung.

ÖVP-Wissenschaftsminister Johannes Hahn erntet wenig Begeisterung für seinen jüngsten Vorstoß zu den Studiengebühren. Hahn hatte vorgeschlagen, berufstätigen Studenten die halbe Gebühr zu erlassen, weil sie weniger an der Uni sein können. Sollten die Betreffenden doch alle Prüfungen machen, sollen sie den Rest der Gebühr nachzahlen.

Weder SPÖ-Wissenschaftssprecher Josef Broukal noch die Rektorenkonferenz können sich für diese Idee erwärmen.

Broukal: nicht auf Kosten der Unis
Der rote Wissenschaftssprecher Josef Broukal findet die Halbierung der Gebühren zwar prinzipiell positiv, ortet aber finanzielle Probleme für die Universitäten, denn das fehlende Geld sollen nach Hahns Plan die Universitäten einsparen. Allein an der Uni Wien wären das rund sieben Millionen Euro. Der Einkommensentgang müsste laut Broukal den Universitäten refundiert werden.

"Die Studierenden, die schon heute arbeiten und studieren, werden dann ja keine einzige Lehrveranstaltung weniger besuchen." Den Unis einfach das Geld wegzunehmen, sei eine defacto Kürzung der Budgets.

Rektoren: andere Uni-Finanzierung
Auch die Rektorenkonferenz ist nicht grundsätzlich gegen die Absichten des Wissenschaftsministers. Statt der simplen Lösung "halbe Studienbeiträge für die Hälfte der Prüfungen" plädiert der Präsident der Universitätenkonferenz Christoph Badelt für eine echte Systemumstellung der Hochschulfinanzierung. So sollte die Bezahlung der Studienbeiträge an die Zahl der Prüfungen bzw. an das Leistungspunktesystem (ECTS) geknüpft werden. Studierende, die weniger in Anspruch nehmen, sollten auch weniger bezahlen als die, die mehr in Anspruch nehmen.

Dass der entstehende Einnahmenausfall nicht ausgeglichen wird, ist für Badelt keineswegs annehmbar.

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