Korruptionsjäger ermitteln

Hofburg-Wahl wird zum Krimi

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Die Klage der FPÖ bringt jetzt auch blaue Wahlbeisitzer unter Amtsmissbrauchs-Verdacht.

Die Klage der FPÖ bringt jetzt auch blaue Wahlbeisitzer unter Amtsmissbrauchs-Verdacht.

Am Montag, um 8.30 Uhr, beginnt die wohl härteste Verhandlungswoche für die 14 Richter des Verfassungsgerichtshofs (VfGH). Binnen vier Tagen werden sie 90 Zeugen vernehmen und die Anfechtung der Bundespräsidentschafts-Stichwahl durch die FPÖ verhandeln.

Das Kollegium unter VfGH-Präsident Gerhart Holzinger ist sich der Tragweite bewusst – die Marathon-Verhandlung ist das größte Beweisverfahren seit Jahrzehnten. Nach den Zeugenvernehmungen wollen die Höchstrichter bis 6. Juli ein Urteil fällen. Dann wissen wir, ob der FPÖ-Klage stattgegeben wurde – und die Präsidentenwahl wiederholt werden muss. Oder ob Wahlsieger Alexander Van der Bellen am 8. Juli im Parlament angelobt werden kann.

Ermittlungen wegen 
„falscher Beurkundung“
Pikante Pointe: Die FPÖ-Klage hat jetzt auch das Amt für Korruptionsbekämpfung auf den Plan gerufen – gegen blaue Wahlbeisitzer! Diese behaupten zwar, dass es Unregelmäßigkeiten beim Auszählen gab – dennoch haben sie das Wahlprotokoll unterschrieben.

Jetzt ermitteln die Korruptionsjäger wegen „falscher Beurkundung“. Die Anfechtung der FPÖ reitet also sie selbst in die Bredouille. (pli)

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