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Wahl-Duell

Israel-Streit: So verteidigt sich der ORF

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Moderatorin Thurnher und FPÖ-Kandidat Hofer stritten sich heftig.

Die Israel-Reise von Norbert Hofer und die Berichterstattung des ORFs zu seinen Aussagen schlagen weiter hohe Wellen. Nachdem FPÖ-Chef HC Strache einen Rücktritt von ORF-Boss Alexander Wrabetz und Moderatorin Ingrid Thurnher fordert, verteidigt sich jetzt der öffentlich-rechtliche Sender.

Fakten-Check
Der ORF reagiert auf die Angriffe der FPÖ mit einem "Fakten-Check". "Die Ergebnisse dieser Analyse werden in der Folge transparent offengelegt, auch wenn sich dabei herausstellen sollte, dass der Berichterstattung unvollständige Angaben des Sprechers der israelischen Polizei zugrunde gelegen sind", so Fernsehdirektorin Kathrin Zechner.

In der ORF-TVthek hat der Sender die Passage über den von Hofer behaupteten vereitelten Terroranschlag am Tempelberg mittlerweile durch den Hinweis ergänzt, dass am fraglichen Tag eine unbewaffnete jüdische Frau angeschossen, aber niemand getötet wurde. In der Sendung selbst war lediglich ein Polizeisprecher zu Wort gekommen, dessen Angaben zufolge es Ende Juli 2014 keinen Terrorangriff in der Altstadt von Jerusalem gab. Hofer hatte in der Sendung dagegen darauf beharrt, dass es sich sehr wohl um einen vereitelten Terrorakt gehandelt habe: "Sie hat mitgehabt Handgranaten und Maschinenpistolen und wurde dort erschossen."

Redakteure stellen sich hinter Thurnher
Die ORF-Redakteure stellen sich hinter ihre von der FPÖ attackierte Kollegin Ingrid Thurnher. "Wenn Politiker etwas behaupten und Recherchen ergeben ein anderes Ergebnis, dann ist es notwendig, den Politiker damit zu konfrontieren", wies der ORF-Redakteursrat die Kritik der FPÖ zurück. Thurnher sei eine der besten Moderatorinnen im ORF.

Außerdem kritisieren die ORF-Redakteure in einer Aussendung "widerliche Postings" über die Moderatorin auf den diversen Social-Media-Kanälen der FPÖ: "Diese Form von Beleidigungen, Verächtlichmachung und Unterstellungen ist einer Parlamentspartei unwürdig."

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