Italien

Italiens Außenminister zurückgetreten

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Italiens Außenminister Giulio Terzi di Sant' Agata tritt nach Streit um Soldaten zurück.

Der italienische Außernminister Giulio Terzi di Sant'Agata ist am Dienstag zurückgetreten. Er zog somit die Konsequenzen eines heftigen Streits in der Regierung Monti rund um zwei in Indien inhaftierten Marinesoldaten. Italien hatte sich vergangene Woche entschlossen, die Soldaten nach Indien zurückzuschicken, obwohl der Außenminister damit nicht einverstanden war. Der Fall hatte in den vergangenen Wochen zu schweren diplomatischen Auseinandersetzungen zwischen Italien und Indien geführt.

Die beiden Marinesoldaten, denen in Indien der Mord an zwei Fischern zur Last gelegt wird, hatten am Montag an die italienische Politik appelliert, die Kräfte zu vereinen und eine Lösung für ihre "Tragödie" zu finden. Die zwei Soldaten hatten im vergangenen Jahr vor der indischen Küste einen Öltanker bewacht und dabei zwei Fischer erschossen, die sie nach eigenen Angaben für Piraten hielten. "Es hilft uns weder zu wissen, wer für diese Situation verantwortlich ist, noch dass sich die politischen Kräfte jetzt gegenseitig die Verantwortung dafür in die Schuhe schieben. Was wir fordern ist: Vereint die Kräfte und findet eine Lösung für diese Tragödie", hieß es in einer E-Mail des Marinesoldaten Massimo Latorre an den TV-Journalisten Toni Capuozzo.

Ex-Premier Silvio Berlusconi forderte den Rücktritt des scheidenden Premiers Mario Monti. "Italien hat sich international blamiert. Monti hat alles falsch gemacht", so Berlusconi. Am Donnerstag hatte die Regierung Monti erklärt, dass die Marinesoldaten für den Prozess gegen sie nach Indien zurückkehren würden. Ihre Ausreise wurde nach Regierungsangaben möglich, nachdem Indien zugesichert hatte, dass den Soldaten nicht die Todesstrafe drohe.

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