5. BZÖler übergelaufen

Stronach startet seinen Klub

Teilen

1,5 Millionen Euro Förderung winken - Stronach ist jetzt bei TV-Duell dabei.

Seit Tagen verdichteten sich die Gerüchte, seit Montag ist es offiziell. Mit Stefan Markowitz hat Frank Stronach den fünften BZÖ-Abgeordneten für sein Team begeistert. Es ist ein „Meilenstein“ für den Aus­tro-Kanadier. Denn der Klubstatus für das Team Stronach ist damit quasi fix – und das bringt Millionen und viel Öffentlichkeit.

Das Polit-Team von Frank Stronach

Ex-SPÖ, Bürgermeister von Spittal/Drau. Nationalratsabgeordneter: "Kriege keinen Cent".

Ex-BZÖ, "wilder Abgeordneter": Er macht nun fix mit.

Ex-BZÖ, ebenfalls "wilder Abgeordneter" im Parlament.

SIe hat erst im Dezember 2011 das BZÖ-Mandat von Ewald Stadler übernommen. Ihre ersten politischen Sporen hatte sie sich in den 90er-Jahren bei den freiheitlichen Wirtschaftstreibenden verdient, beruflich war sie im Verkauf und Marketing tätig.

Er wechselt vom BZÖ ins Team Stronach. Damit ist er der fünfte Abgeordnete. Stronach kann nun Klubstatus im Parlament beantragen.

Ex-FPÖ-Klubobfrau im steirischen Landtag, verheiratet, vier Kinder: "Bin dabei", sagt sie.

der 2010 auf Druck des steirischen SPÖ-Chefs Franz Voves sein Mandat im Nationalrat zurücklegen musste. Davor hatte er für einiges Aufsehen gesorgt, etwa als er BZÖ-Mandatar Gerald Grosz attestierte, im Sternzeichen "Krokodil" zu sein: "Eine große 'Papp'n' und ein kleines Hirn."

Quereinsteigerin, der das Politische von ihrer verstorbenen Mutter, der ehemaligen Innenministerin Liese Prokop (V), und das Ehrgeizige von ihrem Vater, dem langjährigen Handball-Zampano Gunnar Prokop in die Wiege gelegt wurde.

Klubstatus bringt fast 1,5 Mio. Euro und TV-Duelle
Zwar will Nationalratspräsidentin Barbara Prammer den Klubstatus noch genau prüfen, laut Verfassungsjurist Heinz Mayer „können die fünf ehemaligen BZÖ-Abgeordneten aber jederzeit einen Klub gründen“.

Das lässt Stronach die nächste politische Liga erklimmen. Konkret bringt der Klubstatus 1,2 Millionen Euro Klubförderung pro Jahr plus 46.200 Euro jährlich für jeden Nationalratsabgeordneten – macht in Summe fast 1,5 Mio. Euro zweckgebundene Förderungen. Jeder weitere Ab­geordnete bringt 160.000 Euro. Zudem erhält das Team Stronach mehr Redezeit und die Teilnahme an den ORF-Wahldebatten – unbezahlbare Werbung für die Neo-Partei. Der designierte Klub-Obmann Robert Lugar zu ÖSTERREICH: „Es geht uns nicht ums Geld, wir brauchen die ­Öffentlichkeit.“

Neo-Partei will bis zur Wahl 10 Abgeordnete haben
Ex-BZÖler Markowitz ist der Mann, der das alles jetzt möglich macht: „Es ist Zeit, dass sich etwas verändert“, sagt er bei der eilig einberufenen Pressekonferenz am Montag. „Verändern“ hält er wohl für besonders wichtig, er sagt den Satz in acht Minuten sechs Mal.

Dass Stronach ihm Geld geboten hätte – wie ihm von anderen BZÖ-Abgeordneten vorgeworfen wird – verneint der Kärntner klar. „Wer eine Vision hat, braucht das nicht. Stronach ist eine Galionsfigur wie Kreisky oder Haider.“ Zusammen mit den anderen Neo-Abgeordneten unterschrieb Markowitz gleich eine eidesstaatliche Erklärung, nie Geld angeboten oder erhalten zu haben.

Anders sieht das BZÖ-Chef Josef Bucher. Freitag brachte er eine Strafanzeige ein, weil er Stronach den Kauf von Mandataren vorwirft vorwirft. Bucher schäumte am Montag gehörig. „Markowitz hat nicht einmal den Mumm gehabt, eine SMS zu schicken oder anzurufen.“ Die Orangen schrumpfen weiter, haben nur noch 13 Abgeordnete.

Stronach ist indes bemüht, weitere neue Mitstreiter zu überzeugen. „Wir wollen bis zum Wahlkampf zehn Abgeordnete haben“, so Lugar.

BZÖ-Strafanzeige gegen Stronach
Seit Wochen fischt Frank Stronach im BZÖ-Teich – am Montag ist mit Stefan Markowitz schon der fünfte orange Abgeordnete übergelaufen.

BZÖ-Chef Josef Bucher reichte es bereits davor. Ende vergangener Woche hat er bei der Staatsanwaltschaft Wien eine Strafanzeige gegen Stronach und den Abgeordneten Robert Lugar eingebracht. Der Grund: Kauf von Mandataren.

  • Vorwurf 1: Stronach soll Bucher 500.000 Euro geboten haben, er habe sich aber nicht kaufen lassen. „Dieses Angebot hat der Erstverdächtige (Stronach, Anm.) bei einem weiteren Treffen wiederholt“, heißt es in der Anzeige.
  • Vorwurf 2: Robert Lugar soll dem Abgeordneten Gerhard Huber sogar eine Million Euro geboten haben. Gegenüber anderen Abgeordneten soll auch die Rede von einer Absicherung in der Höhe von 15.000 € pro Monat gewesen sein.

Markowitz: ‚Nie Geld von Frank‘
ÖSTERREICH:
Warum wechseln Sie jetzt zu Stronach?
Stefan Markowitz:
Ich konnte mich nicht mehr mit dem BZÖ identifizieren, bei Stronach kann ich für ein besseres Österreich kämpfen und meine Überzeugungen einbringen.

ÖSTERREICH: Hat Ihnen Stronach Geld angeboten?
Markowitz:
Zu keinem Zeitpunkt wurde mir jemals Geld oder Sonstiges angeboten.

ÖSTERREICH: Warum haben Sie BZÖ-Chef Josef Bucher nicht informiert.
Markowitz:
Am Mittwoch habe ich mit Josef Bucher und Ewald Stadler ein Gespräch geführt, meinen Unmut geäußert. Ich habe gesagt, dass ich bald entscheiden werde, zu bleiben oder zu gehen.

Zum Nachlesen auf der nächsten Seite: Der große OE24-LIVE-TICKER von der Pressekonferenz des Team Stronach:

11.12 Uhr: Damit geht die Pressekonferenz und unsere LIVE-Berichterstattung zu Ende.

11.11 Uhr: "Wir wollen keine Währung, die ständig gerettet werden muss", so Lugar.

11.09 Uhr: Markowitz sieht eine "Mission": Den Menschen wieder Hoffnung zu geben. Und in ÖBB und den Sozialversicherungen sollen Privilegien abgebaut werden.

11.07 Uhr: Lugar "habe eine Firma und ein schönes Leben, aber ich will etwas umsetzen - Frank Stronach hat mir die Möglichkeit gegeben, gute Politik zu machen. Für mich zählt die konkrete Umsetzung."

11.06 Uhr: Lugar dementiert einen Bericht der Tiroler Tageszeitung, wonach "der Herr Königshofer ein Teil des Team Stronach in Tirol wäre".

11.03 Uhr: "Wir stehen für ein starkes Europa - wir wollen den EU-Vertrag. Nur beim Euro sind wir skeptisch" sagt Robert Lugar.

10.59 Uhr: Mantra-artig wiederholt es Markowitz: "Wir wollen etwas verändern in diesem Land".

10.58 Uhr: Markowitz sieht klare Ähnlichkeiten im Programm des Team Stronach mit dem BZÖ - aber es käme immer auf die Persönlichkeiten an.

10.57 Uhr: Das Polit-Team des Frank Stronach in der Oe24-Diashow:

Das Polit-Team von Frank Stronach

Ex-SPÖ, Bürgermeister von Spittal/Drau. Nationalratsabgeordneter: "Kriege keinen Cent".

Ex-BZÖ, "wilder Abgeordneter": Er macht nun fix mit.

Ex-BZÖ, ebenfalls "wilder Abgeordneter" im Parlament.

SIe hat erst im Dezember 2011 das BZÖ-Mandat von Ewald Stadler übernommen. Ihre ersten politischen Sporen hatte sie sich in den 90er-Jahren bei den freiheitlichen Wirtschaftstreibenden verdient, beruflich war sie im Verkauf und Marketing tätig.

Er wechselt vom BZÖ ins Team Stronach. Damit ist er der fünfte Abgeordnete. Stronach kann nun Klubstatus im Parlament beantragen.

Ex-FPÖ-Klubobfrau im steirischen Landtag, verheiratet, vier Kinder: "Bin dabei", sagt sie.

der 2010 auf Druck des steirischen SPÖ-Chefs Franz Voves sein Mandat im Nationalrat zurücklegen musste. Davor hatte er für einiges Aufsehen gesorgt, etwa als er BZÖ-Mandatar Gerald Grosz attestierte, im Sternzeichen "Krokodil" zu sein: "Eine große 'Papp'n' und ein kleines Hirn."

Quereinsteigerin, der das Politische von ihrer verstorbenen Mutter, der ehemaligen Innenministerin Liese Prokop (V), und das Ehrgeizige von ihrem Vater, dem langjährigen Handball-Zampano Gunnar Prokop in die Wiege gelegt wurde.

10.55 Uhr: Bis zum Schluss will Lugar 10 Abgeordnete im Team Stronach versammeln.

10.54 Uhr: Lugar zählt auf, wer aller einen negativen Einfluss im BZÖ auf Josef Bucher hat - "der Herr Lepuschitz zum Beispiel".

10.53 Uhr: Ob man einen Staat wie ein Unternehmen führen kann? Lugar: "Natürlich gibt es Unterschiede, aber es gibt auch einige Parallelen".

10.51 Uhr: Wo sich das Team Stronach vom BZÖ und anderen Parteien unterscheide? Lugar: "In der Mitarbeiterbeteiligung am Gewinn - das kann man auch auf Landesebene ausweiten".

10.49 Uhr: "Im BZÖ ist man leider nicht unabhängig" - es gäbe hier einen Obmann, der seine "Einflüsterer" - aus diesem Grund habe er dem BZÖ den Rücken gekehrt.

10.45 Uhr: Markowitz will gleich einmal mit einer Image-Kampagne für Lehrstellen im heimischen Tourismus starten.

10.43 Uhr: Lugar will "relativ breit" aufgestellt sein und will das mit Abgeordneten anderer Parteien zeigen. Das Team Stronach soll "relativ unpolitisch" sein.

10.40 Uhr: Lugar will "niemanden mehr vom BZÖ" aufnehmen - jetzt seien SPÖ und ÖVP dran. Auch Grünen-Abgeordnete seien interessant, auch wenn er hier "weniger Anknüpfungspunkte" sieht.

10.39 Uhr: Markowitz spricht von einem traurigen Tag: Sein Onkel ist am Vortag verstorben.

10.38 Uhr: Markowitz wettert gegen die "Freunderlwirtschaft" im Banken- und Versicherungswesen in Österreich.

10.37 Uhr: Robert Lugar präsentiert mit Stefan Markowitz den 5. Mann im Team Stronach - damit ist der Klub-Satus für das "Team Stronach" erreicht.

10.36 Uhr: Robert Lugar will im Anschluss an die PK eine "eidesstattliche Erklärung" unterschreiben, dass keiner der Abgeordneten Geld für sein "Überlaufen" vom BZÖ bekommen hat.

10.35 Uhr: Jetzt geht die PK los - Frank Stronach ist (noch?) nicht dabei.

10.29 Uhr: Gespanntes Warten im Café Demel am Kohlmarkt - noch ist von Frank Stronach jedoch nichts zu sehen.

10.25 Uhr: Nur noch 5 Minuten bis zum Start der PK - die Radio- und Fernsehsender haben ihre Mikros bereits aufgebaut, im Hintergrund sind Plakate mit Frank Stronach zu sehen. Aufschrift: "Team Stronach - Neue Werte für Österreich"

 

Die Frage, die alle im Café Demel anwesenden Journalisten ab 10.30 Uhr beschäftigen wird: Schafft es Stronach, einen 5. Abgeordneten in sein Team zu ziehen - und damit die Hürde für den Klub-Status im Parlament zu nehmen?

Zuletzt gab es ordentlich Streit mit BZÖ-Chef Josef Bucher, dem Stronach für ein Überlaufen zum "Team Stronach" eine Million Euro geboten haben soll.

 

Sobald fünf Ex-BZÖ-Mandatare dem Team Stronach beigetreten sind, ist der Weg für eine Klubgründung frei. Nationalratspräsidentin Barbara Prammer hat jedoch angekündigt, die Zulassung sorgfältig zu überprüfen. Sie will Rechtsgutachten einholen und den Schritt in der Präsidiale diskutieren.

 

Was bringt Stronach der Klub-Status?
Der Klubstatus hat zwei Vorteile:

  • Der ORF müsste Stronach zu Pressestunden, Runden Tischen und TV-Konfrontationen mit anderen Kandidaten einladen.
  • Das "Team Stronach" bekäme Klubförderung in der Höhe von 1,2 Millionen Euro pro Jahr plus 46.000 Euro pro Abgeordnetem und Jahr.

Wir berichten hier LIVE von der Pressekonferenz des "Team Stronach"

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.

Stronach präsentiert Partei

Das Polit-Team von Frank Stronach

Ex-SPÖ, Bürgermeister von Spittal/Drau. Nationalratsabgeordneter: "Kriege keinen Cent".

Ex-BZÖ, "wilder Abgeordneter": Er macht nun fix mit.

Ex-BZÖ, ebenfalls "wilder Abgeordneter" im Parlament.

SIe hat erst im Dezember 2011 das BZÖ-Mandat von Ewald Stadler übernommen. Ihre ersten politischen Sporen hatte sie sich in den 90er-Jahren bei den freiheitlichen Wirtschaftstreibenden verdient, beruflich war sie im Verkauf und Marketing tätig.

Er wechselt vom BZÖ ins Team Stronach. Damit ist er der fünfte Abgeordnete. Stronach kann nun Klubstatus im Parlament beantragen.

Ex-FPÖ-Klubobfrau im steirischen Landtag, verheiratet, vier Kinder: "Bin dabei", sagt sie.

der 2010 auf Druck des steirischen SPÖ-Chefs Franz Voves sein Mandat im Nationalrat zurücklegen musste. Davor hatte er für einiges Aufsehen gesorgt, etwa als er BZÖ-Mandatar Gerald Grosz attestierte, im Sternzeichen "Krokodil" zu sein: "Eine große 'Papp'n' und ein kleines Hirn."

Quereinsteigerin, der das Politische von ihrer verstorbenen Mutter, der ehemaligen Innenministerin Liese Prokop (V), und das Ehrgeizige von ihrem Vater, dem langjährigen Handball-Zampano Gunnar Prokop in die Wiege gelegt wurde.