Mediziner drohen

Jetzt kommt Ärzte-Streik

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Aufstand gegen Gesundheits-Reformen - Gegen ELGA wird geklagt.

Am Dienstag hat der Nationalrat die umstrittene elektronische Gesundheitsakte ELGA beschlossen. Für Gesundheitsminister Alois Stöger (SPÖ) ein „Meilenstein“, doch die Ärztekammer läuft dagegen Sturm: Alle Gesundheitsdaten würden in ELGA gespeichert. Für den Datenschutz der Patienten sei nicht ausreichend gesorgt. Deswegen wollen die Ärzte jetzt eine Verfassungsklage gegen ELGA einbringen. „Wir prüfen das gerade“, so der Präsident der Wiener Ärztekammer Thomas Szekeres zu ÖSTERREICH.

Krisen-Treffen der Ärzte am kommenden Mittwoch
Doch ELGA ist längst nicht alles, was die Ärzte aufregt. Gegen die Gesundheitsreform plakatieren sie bereits Slogans wie „Mein Arzt ist weg“ oder „Unser Spital ist weg“. Und sie schließen auch Proteste nicht mehr aus. „Der Weg könnte dorthin führen“, sagt Ärztekammer-Präsident Artur Wechselberger zu ÖSTERREICH.

Alle Maßnahmen von Streiks über Demonstrationen und Aufmärschen würden diskutiert. Schon bei ihrer außerordentlichen Vollversammlung am kommenden Mittwoch könnten Kampfmaßnahmen beschlossen werden.

Die Mediziner befürchten, dass die von der Politik angekündigten Einsparungen von 3,4 Milliarden Euro das Ende von Spitälern und Arztpraxen bedeutet. Sie kritisieren, dass die Verhandlungen hinter geschlossenen Türen geführt werden. „Die Ärzte werden bewusst ausgeschlossen“, sagt Szekeres.

ÖSTERREICH: Warum mobilisieren Sie gegen die Gesundheitsreform?
Artur Wechselberger:
Weil wir in die Gespräche überhaupt nicht eingebunden sind. Wir hören nur, 3,4 Milliarden werden eingespart, aber die Versorgung bleibt gleich. Das glauben wir einfach nicht. Wir wollen wissen, was mit Spitälern und Praxen geschieht.

ÖSTERREICH: Werden die Ärzte streiken?
Wechselberger:
Dahin könnte der Weg gehen. Das können alle Maßnahmen sein, die in Österreich als Protest zur Verfügung stehen.

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