Jusos sauer wegen Reichensteuer

Jugend-Aufstand in der SPÖ

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Die SJ-Vertreter wollen Parteichef Faymann am Parteitag die Gefolgschaft verweigern.

Bundeskanzler und SPÖ-Chef Werner Faymann muss sich wieder um eine ­rebellierende Gruppe kümmern. Nachdem die Partei-Frauen auf die Barrikaden gegangen waren, weil auf das Mandat der verstorbenen Barbara Prammer ein Mann nachgerückt war, plant jetzt die Sozialistische Jugend (SJ) den Aufstand.

Neben dem Frauen-Affront geht es den Jungen auch um eine Reichensteuer: „Die SPÖ fordert sie seit vier Jahren, und es geht gar nichts weiter“, so SJ-Chefin Julia Herr. Sie will die Unzufriedenheit mit der Parteileitung nun am Bundesparteitag am 28. November deutlich machen – und Faymann bei der Wahl zum Parteichef nicht mehr wiederwählen.

Alle SJler wollen Ende 
November ausscheren
Sie ist nicht allein, sämtliche SJ-Delegierten (etwa 10 bis 15) werden Faymann die Gefolgschaft verweigern. Auch SJ-OÖ-Chefin Fiona Kaiser sagt gegenüber ÖSTERREICH, dass sie Faymann nicht bestätigen wird.

Selbst diese wenigen Abweichler könnten wehtun. Faymann fuhr beim Parteitag 2012 mit nur 83,4 % der Delegiertenstimmen ein denkbar schlechtes Ergebnis (ohne Gegenkandidaten) ein. Dieses Votum will der SP-Chef diesmal verbessern, da kommt es auf jede Stimme an.

(pli)

Herr: "Es geht gar nichts weiter"

ÖSTERREICH: Wie ist die Stimmung in der SJ gegenüber dem Kanzler?
Julia Herr: Sie könnte besser sein. Wir waren von der Diskussion um die Frauenquote sehr vor den Kopf gestoßen. Der zweite Punkt, den wir kritisieren, ist die Vermögenssteuer. Die SPÖ fordert sie seit vier Jahren, und es geht gar nichts weiter. Innerparteilich wurde zudem viel verabsäumt. Schon vor zwei Jahren brachte die SJ erfolgreich Anträge zur Demokratisierung der Partei ein

ÖSTERREICH: Werden Sie Faymann wählen?
Herr: Da müsste noch Außergewöhnliches passieren.

(knd)

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