RH-Bericht liegt heute vor

KH Nord: Kosten explodierten um 1 Milliarde Euro

Teilen

ÖSTERREICH-Leser wussten es vorab: 8.000 Baumängel führten ins totale Chaos. 

Ab heute werden sich die Beschwichtigungshofräte im Rathaus und im Krankenanstaltenverband schwertun, alle ÖSTERREICH-Recherchen zur Kostenexplosion beim Krankenhaus Nord als Lügen zu diffamieren – denn der Rechnungshof legt offiziell den Bericht über das Krankenhaus Nord und die Skandale bei dessen Errichtung vor. Dann wird amtlich, was ÖSTERREICH schon mehrfach beschrieb:

  • Am 18. Februar 2005 hatte die damalige Gesundheitsstadträtin Renate Brauner den Bau des Krankenhauses Nord mit damals 450 Betten angekündigt – Kostenpunkt: 250 bis 300 Millionen Euro.

  • Am 21. Febraur 2008 verkündeten Brauner und ihre Nachfolgerin im Gesundheitsressort, Sonja Wehsely, dass das Spital 2011 in Betrieb gehen und 605 Millionen Euro kosten werde, weil die Bettenzahl auf 750 erhöht werde.

  • 2009 musste Wehsely den Termin verschieben – zum ursprünglich geplanten Eröffnungstermin 2011 sollte noch nicht einmal der Bau begonnen haben. Damals stiegen die Kosten schon auf 825 Millionen Euro.

  • 2014 erklärte Wehsely, dass die Kosten auf 954 Millionen gestiegen seien, 2017 solle Eröffnung sein …

Danach weigerte sie sich bis zu ihrem Rücktritt beharrlich, neue Kostenschätzungen abzugeben.

  • Kein Wunder: Denn 2017 flog auf, dass es 8.000 gravierende Baumängel und Planungsfehler mit einer Schadenssumme von 300 Millionen Euro gebe. Die Kosten lagen offiziell bei 1,1 Milliarden Euro – falls man 200 Mio. Euro von Auftragnehmern zurückerhalte, die man eingeklagt habe.

  • 2018 wurde bekannt, dass man bisher nicht genannte Kreditkosten bei der europäischen Investitionsbank von bis zu 300 Millionen Euro zu tragen habe. Als obere Bandbreite der Kosten gab der KAV selbst 1,4 Milliarden Euro zu – im besten Fall seien es 1,2 Milliarden Euro.

Damit sind die Kosten für das noch immer nicht aufgesperrte Spital seit 2005 um eine Milliarde Euro explodiert – das und mehr wird der Rechnungshof heute offenlegen.

Josef Galley

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.