„Hirnbenebelt“

KZ-Überlebender warnt vor FPÖ und wird attackiert

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Der Holocaust-Überlebende Rudolf Gelbard erntet Hasspostings.

Vor rund einer Woche wurde von der Nichtregierungsorganisation SOS Mitmensch ein Video des Holocaust-Überlebenden Rudolf Gelbard veröffentlicht. Der 86-Jährige, der als Jugendlicher in das KZ Theresienstadt deportiert wurde, warnt dabei vor der FPÖ, die von „rechtsextremen Burschenschaftern durchsetzt“ sei.

„Meine Familie wurde zum Großteil ausgerottet. Und darum trifft mich das besonders, dass durch den jetzigen Wahlausgang eine Partei stark gewonnen hat, die von Burschenschaften durchsetzt ist“, so Gelbard. Zum Abschluss seiner Videobotschaft richtet der 86-Jährige einen eindringlichen Appel: „Eine solche Partei, die von solchen Leuten durchsetzt wird, nämlich diesen Burschenschaftern, gehört nicht in die österreichische Bundesregierung!“

Das Video wurde inzwischen mehr als 88.000 Mal angeklickt und zigfach geteilt. Die Botschaft des Holocaust-Überlebenden entfachte im Netz allerdings auch eine emotionale Debatte. SOS Mitmensch-Sprecher Alexander Pollak zeigte sich gegenüber dem „Standard“ schockiert, dass es „scharfe und teils hetzerische Angriffe“ auf der Facebook-Seite der NGO gebe.

So sprach eine Userin etwa von einer „im Hirn total benebelten Birne“ und reiner „linken Hetze“. Ein anderer User leugnete sogar den Holocaust, "es gibt auch Zeitzeugen, die das Gegenteil behaupten".

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